Erholung des ICT-Marktes kommt 2010

8. Juli 2009, 15:57 Uhr | funkschau sammeluser
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Techconsult hat das E-Analyzer Update 2009 veröffentlicht, das die ITK-Marktentwicklung bis 2011 auf Basis von jährlich 4000 telefonischen Interviews mit ITK-Entscheidern prognostiziert. Danach wirkt sich die allgemeine Wirtschaftskrise auch auf die ITK-Investitionen der Anwenderunternehmen aus und lässt den Markt deutlich schrumpfen. Eine Erholung ist in diesem Jahr nicht in Sicht. Erst in 2010 werden die Ausgaben wieder anziehen, so dass dann für Deutschland mit einer marginalen Wachstumsrate von etwa einem Prozent zu rechnen ist.

In 2009 werden insgesamt 72,9 Milliarden Euro in die Kassen der ITK-Hersteller (ohne TK-Dienste) fließen, im Vergleich zum Vorjahr 2,4 Prozent weniger. Einen maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung haben insbesondere die Großunternehmen, die mit 43 Prozent der Gesamtausgaben zu den Hauptabnehmern der ITK-Branche zählen und deren Ausgaben voraussichtlich um drei Prozent schrumpfen werden. Dabei zwingt die Krise alle Branchen, ihre IT-Budgets knapper zu bemessen, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß: "Insbesondere die Industrieunternehmen, die den größten ITK-Absatzmarkt bilden, sind auf Grund der schlechten Wirtschaftslage zu größeren Einsparungen gezwungen und schieben viele IT-Projekte in das Folgejahr. Noch am wenigsten betroffen sind die Öffentlichen Verwaltungen und Versorgungsunternehmen, die ihre IT-Budgets vom Vorjahr weitestgehend halten können", erläutert Verena Bunk, Analystin und Projektleiterin E-Analyzer bei Techconsult. "Darüber hinaus zeigen die verschiedenen Unternehmensgrößenklassen doch zum Teil deutliche Unterschiede in ihren ITK-Investitionsplanungen."

Den größten Einbruch mit -5,4 Prozent wird in diesem Jahr der Hardwaremarkt erleiden. Erstmals bricht nach Jahren auch der Server-Markt ein. Hier zeigen sich nicht nur Auswirkungen der Rezession, viel mehr lassen Preisverfall und ein vermehrter Einsatz von virtuellen Servern die Umsätze mit x86-/x64 Systemen um 8,4 Prozent zurückgehen. Blade-Server sind das einzige Serversegment, das 2009 wachsen wird. Den Unternehmen ist es trotz Krise wichtig, Platz und Energie zu sparen. Für 2009 wird ein Zuwachs der bezogenen Blade-Server von 6,2 Prozent prognostiziert, in 2010 sogar von 15 Prozent. Die Anbieter von Storagelösungen werden dagegen nicht mehr mit zweistelligen Zuwachsraten verwöhnt werden, Anwender wollen hier in diesem Jahr lediglich 2,4 Prozent mehr investieren - neben den Blade-Servern wenigstens ein weiterer Lichtblick am "Hardware-Horizont".

2009 wird auch für Softwareanbieter kein Jubeljahr. So werden die Anwender in diesem Jahr rund eine Milliarde Euro weniger in Softwarelösungen investieren, gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 4,2 Prozent. Auf Grund dramatischer Umsatz- beziehungsweise Auftragsrückgänge werden Software-Investitionen häufig geschoben. Deutlich rascher als andere Lösungen wird der Markt für ERP- und CRM-Produkte in 2010 wieder anziehen - auch hier allerdings mit deutlichen Branchenunterschieden.


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