Der Netzbetreiber hat als erster weltweit eine Technik demonstriert, die Telefongespräche ohne Unterbrechung aus dem LTE-Netz in das UMTS-Mobilfunknetz übergibt.
Beim Ausbau des eigenen LTE-Netzes hinkt Telefónica Deutschland zwar hinterher. Technisch konnte der Netzbetreiber aber aktuell Punkte gutmachen: Erstmals ist es unter Laborbedingungen gelungen, ein Telefongespräch ohne Unterbrechung aus dem LTE-Netz in das UMTS-Mobilfunknetz zu übergeben. Dafür wurden Komponenten verschiedener Lieferanten genutzt.
Telefónica bezeichnet das als doppelten Fortschritt: Bisher müssen beinahe alle LTE-Smartphones für Telefonate auf ältere Standards wie GSM oder UMTS umschalten. Voice-over-LTE (kurz: VoLTE) ist bislang sehr selten nutzbar. Dass das Handover jetzt klappt, sei besonders für die Nutzung im Auto wichtig. Ohne den Handover würden VoLTE-Telefonate abreißen, wenn das Fahrzeug den LTE-Funkbereich verlässt. Ein weiterer Vorteil: Mit VoLTE können sich die Kunden über kürzere Rufaufbauzeiten und längere Akkulaufzeiten freuen.
René Schuster, CEO von Telefónica Deutschland, gerät bereits ins Schwärmen: »Die O2 Kunden werden durch VoLTE mit Handover zu GSM und UMTS die höchstmögliche Tonqualität und Zuverlässigkeit für ihre Telefonate mit LTE-Smartphones bekommen«.
Für den Handover aus dem LTE-Netz in eine benachbarte UMTS-Funkzelle nutzen die Techniker den SRVCC-Standard (Single Radio Voice Call Continuity). Momentan bauen die Techniker ein einheitliches Kernnetz für Telefonate in Festnetz und Mobilfunk auf, das ein gemeinsames IP Multimedia Subsystem (IMS) nutzt. Für die neuen VoLTE-Telefonate verwendet Telefónica denselben IMS Core, der bereits für die DSL-Telefonate von Millionen von Kunden im Einsatz ist. Außerdem wird dieselbe Mobilfunkteilnehmer-Datenbank genutzt, wie für die bisherigen Techniken GSM und UMTS.
Der Netzbetreiber will die neue Technologie in diesem Monat auf dem Mobile World Congress in Barcelona (25. bis 28. Februar) präsentieren. Erläutert werden soll dort die Umsetzung von Sprachdiensten in LTE-Netze und die künftige Mobilfunkstrategie.