Kommentar

Europäische Kommission verlängert Frist zur SEPA-Umsetzung

16. Januar 2014, 10:50 Uhr | Sriniket Chakravarthi, Head of Banking and Finance in Europe, Cognizant
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Um Unterbrechungen im Zahlungsverkehr zu vermeiden, will die Europäische Kommission die Frist zur SEPA-Migration um sechs Monate verlängern. Die 33 Teilnehmerländer hatten Probleme, den ursprünglichen Termin im Februar 2014 zur Umstellung auf die neuen Euro-Zahlungsformate zu halten.

Die Nachricht, dass die Europäische Kommission ihre Deadline zur SEPA-Umstellung um sechs Monate verlängert, lässt viele deutsche Unternehmen erleichtert aufatmen. Während die Großbanken bereits damit begonnen haben, ihre Firmenkunden mit Beratung auf den richtigen Weg zur SEPA-Migration zu führen, so gibt es immer noch zu viele Institutionen, die sich unsicher sind, ob der Termin vom 1. Februar 2014 überhaupt für sie gilt. Sie haben mit ihrer Planung rund um die SEPA-Einführung immer noch nicht begonnen.

Letztendlich müssen alle Marktteilnehmer die über Tochtergesellschaften, Niederlassungen oder Bankkonten in den Ländern der Eurozone verfügen innerhalb dieses Jahres SEPA-konform gehen. Die aktuelle Terminverlängerung zeigt klar an, dass die EU-Kommission erkannt hat, dass einige Marktteilnehmer noch nicht bereit sind und verschafft ihnen einen letzten Aufschub. Sie müssen jetzt schnellstens handeln, um die Umstellung fristgerecht zu realisieren.

Für die Umsetzung der SEPA-Vorschriften sind keine kurzfristigen Lösungen gefragt – vielmehr liegt das Change-Management in der Verantwortung von einzelnen Organisationen, Vereinen und Unternehmen. Damit sie bald SEPA-kompatibel sind, sollen sie eng mit ihren Banken zusammenarbeiten. Nur so können sie sicherstellen, dass sie demnächst fit für SEPA sind. Erst müssen sie zusammen die richtigen Prozesse und Lösungen finden, denn eine effiziente Planung und Kommunikation sind unabdingbar für die Teilnahme am SEPA.

Die Unternehmen der Eurozone haben noch einige Hausaufgaben zu erledigen, um die verlängerte Frist der SEPA-Compliance zu erfüllen. Die Herausforderung besteht darin, dass die Banken als zuverlässige Partner ihren Firmenkunden den Ansatz zur SEPA-Migration näherbringen. Angesichts anderer wirtschaftlicher Probleme in der Eurozone erweist sich dies als schwierige Aufgabe, die langsamer als erwartet zu meistern ist. Und es erfordert einen genauen Plan für eine ziel- und fristgerechte Umsetzung aller SEPA-Vorgaben.

Auf internationaler Ebene gibt es Erfolgsstories, von denen wir lernen können, wie sich eine effiziente Migration trotz Zeitverzögerung managen lässt. In Finnland verlief die SEPA-Umstellung beispielsweise dank frühzeitiger Maßnahmen, einem straffen Zeitplan und der Zusammenarbeit mit Software-Unternehmen reibungslos. Für Deutschland kann Finnland bei SEPA zum Vorbild werden.

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