Doch auch VR-Geräte wie die vor kurzem angekündigte Brille Oculus Quest will Faceook nutzen, um räumlich voneinander getrennte Menschen besser zu verbinden. Zwar gebe es da noch Probleme mit der Ausdrucksfähigkeit. »Aber man bekommt deutlich mehr Interaktivität«, sagt Bosworth.
Ein Beispiel aus Bosworths Arbeitswelt: »Bei Facebook bekommt man nie einen Konferenzraum. Und wenn, ist er viel zu groß oder viel zu klein. Man setzt ein paar Notizen auf das Whiteboard. Dann kommt jemand anders in den Raum, deswegen machst du ein Foto von den Notizen, das du nie wieder anschaust.«
Eine Lösung könnten hier aus seiner Sicht virtuelle Konferenzräume sein, die an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können und sich nur durch eigenen Einfluss verändern. »Das ist dann tatsächlich besser als die echte Welt, zumindest ein bisschen«, sagt Bosworth. »Nur bei den Interaktionen ist es noch nicht besser.« Die Avatare sähen anders aus und hörten sich anders an. Auch die Umsetzung von Mimik sei noch ein Problem. »Aber die Technologie liegt am Horizont.« Bei der Mimik forsche man beispielsweise an Sensoren, die auf das Gesicht gerichtet sind. Außerdem lasse sich auch die Stimmlage in eine gewisse Mimik umsetzen.
Cisco arbeitet beispielsweise mit Spark VR an genau solchen virtuellen Konferenzräumen. Das Programm befindet sich aktuell noch in der Betaversion. Und auch Microsoft hat den Sinn eines sozialen Netzwerks in VR erkannt: Im vergangenen Jahr kaufte es AltspaceVR. Darin können sich Besitzer unterschiedlicher VR-Brillen treffen und miteinander interagieren. Zusammen mit dem US-Sender NBC veranstaltete die Firma beispielsweise auch eine virtuelle Party zum TV-Duell der beiden US-Präsidentschaftskandidaten im Jahr 2016.