Interview: Aginova

Finden neu erfunden

29. November 2013, 11:15 Uhr | Markus Kien, Redaktion funkschau
Albrecht Gnädig, Geschäftsführer bei Aginova
© Aginova

Wie lassen sich klassische Tracking-Systeme veredeln? Aginova, Innovationsberater aus Leidenschaft, hat eine Antwort: Fernaktivierung oder Long-Distance-Activation. Details und Hintergründe klärt das Interview mit Albrecht Gnädig, Geschäftsführer bei Aginova.

Bei Long-Distance-Activation, kurz LDA, handelt es sich um einen verschlüsselten Langwellen-Funkdienst. Die Technologie ermöglicht das Aktivieren von stationären oder mobilen elektronischen Systemen über mehrere hundert Kilometer Entfernung. In Kombination mit Mobilfunk und der passenden Managementplattform lassen sich daraus neuartige Lokalisierungs- beziehungsweise Tracking-Anwendungen und -Geschäftsmodelle in der M2M-Kommunikation designen.

funkschau: Herr Gnädig, Tracking-Anwendungen sind weit verbreitet und schon lange im Einsatz. Was macht die Kombination mit der LDA so interessant?
Albrecht Gnädig: Es entsteht dadurch eine neue Betriebsart für M2M-Anwendungen. Die Systeme werden nur bei Bedarf aktiviert, wohingegen reine GPS-Tracker dauerhaft online und in ein Funknetz eingeloggt sind oder in regelmäßigen Intervallen eingeschaltet werden. Durch die Kombination mit der LDA wird der Tracker zum „Finder“.

funkschau: Was heißt das genau, beispielsweise in Bezug auf eine Lokalisierungs- oder Tracking-Anwendung?
Gnädig: Die Nutzung der LDA-Technologie kann unter anderem die Laufzeit eines GPS-Trackers auf acht bis zehn Jahre verlängern. Denn der Langwellenempfänger braucht beim Scan nach seinem eigenen Aufwecksignal extrem wenig Energie. Hinzu kommt, dass die nachfolgende Elektronik, also ein GPS-Empfänger oder Mobilfunkmodul für den bidirektionalen Datenaustausch, nur nach Bedarf aktiviert wird.

Zudem dringt das energiereiche Langwellen-Signal auch in Bereiche vor, die für die meisten GSM-Systeme nicht zugänglich sind. Selbst in Kellerräumen oder Tiefgaragen, in denen kein Satelliten- oder GSM-Empfang möglich ist, kann das Langwellensignal sehr oft noch einwandfrei empfangen werden.

Da das System keine elektromagnetische Strahlung aussendet, ist es für den Einsatz bei der Ortung von Personen und gerade für Kinder sehr gut geeignet. Denkbar ist die Anwendung beispielsweise in Notfall- und Sondersituationen, bei Demenzkranken oder in ähnlichen Fällen.

Und last-but-not-least ist der Tracker praktisch „unsichtbar“: Da er ständig ausgeschaltet ist und nur bei Bedarf aktiviert wird, ist er praktisch nicht zu orten. So bietet er eine ideale Plattform zum Auffinden von verlorengegangen oder gestohlenen Dingen beziehungsweise Lebewesen.

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