funkschau: Das heißt, Sie kombinieren die Vorteile von unidirektionalem Langwellenfunk mit M2M-Mobilfunk-Diensten und bieten beides aus einer Hand an?
Gnädig: Richtig. Die beiden Technologien ergänzen sich ideal. Durch Volumen-effekte beim Mobilfunkpart lassen sich die Mehrkosten durch die LDA-Hardware teilweise sogar wieder kompensieren.
Geplant ist es, den Full-Service anzubieten – das Broadcast- und das Mobilfunk-Medium. Der Endkunde wird über ein Portal Verträge, Karten und Geräte verwalten können. Dazu sind wir eine Entwicklungspartnerschaft mit der Telefónica Deutschland eingegangen, die unter anderem das Portaldesign verantwortet.
funkschau: Welche Zielgruppen adressieren Sie mit dem Angebot?
Gnädig: Im Zusammenspiel zwischen der LDA-Technologie und Übertragungstechnologien wie dem Mobilfunk ist eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten denkbar, beispielsweise zur Lokalisierung von Fahrzeugen, Sportgeräten, wertvollen elektronischen Geräten, Werkzeugen und eben auch Menschen. Aginova tritt dabei als OEM-Lieferant auf. Das heißt, wir sprechen nicht direkt die Endkunden oder Nutzer an, sondern wir suchen Partner wie Anbieter von Tracking-Lösungen oder System-integratoren, die ihr Angebot weiter veredeln und ausbauen wollen. Dafür planen wir eine eigene Vermarktungsgesellschaft für Hardware, Software und Dienste mit dem Ziel, im ersten Quartal 2014 an den Markt zu gehen.
funkschau: Können Sie uns abschließend noch kurz ein Beispiel für ein neues Geschäftsmodell auf Basis der LDA skiz-zieren?
Gnädig: Interessant ist die LDA-Technologie natürlich für Anbieter, die schon seit Jahren mit dem klassischen Tracking und Tracing arbeiten und ihre Systeme optimieren und ausbauen wollen. Doch die M2M-Connectivity lässt sich darüber hinaus sehr gut in Produktgruppen einbringen, für die klassische M2M-Lösungen aus Kostengründen bisher nicht attraktiv waren.
So ist beispielsweise ein Einsatz im Bereich der E-Bikes denkbar. Nach heutigem Stand der Technik müsste der Kunde seinen Fachhändler aufsuchen, um ein Elektronikupdate durchführen zu lassen. Mit Hilfe der LDA-Technologie könnte die Aktualisierung der Firmware „aus der Ferne“ ausgeführt werden. Da der Zeitpunkt für solch eine Funktionalität nicht vorhersehbar ist, wäre die LDA für Fachhändler und E-Bike-Hersteller die optimale Lösung. Hinzu käme der Mehrwert für den Fahrrad-besitzer, dass sein Bike im Falle eines Diebstahls geortet werden kann.