Mobile Anwendungen und Internet der Dinge

Fraunhofer-Institut lädt zu Smart Card-Workshop

12. Februar 2016, 17:11 Uhr | Folker Lück
Die eSIM-Karte wird schon bald die herkömmliche SIM-Karte ersetzen
© Fraunhofer SIT

Wie Hersteller und Entwickler für Sicherheit der neuen eSIM sorgen, diskutieren Experten aus Wissenschaft, Industrie und Politik auf dem 26. Smart Card Workshop des Fraunhofer-Instituts SIT am 17. und 18. Februar in Darmstadt.

Die eSIM-Karte wird schon bald die herkömmliche SIM-Karten etwa in Smartphones ersetzen. Verbrauchern soll die technische Neuerung mehr Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit bieten. Bevor es soweit ist, diskutieren Chipkartenhersteller und Entwickler, wie für ausreichende Sicherheit der neuen eSIM und anderer flexibler Konzepte gesorgt werden kann.

»Die eSIM kommt, und bald wird es keine austauschbaren SIM-Karten mehr geben, sie werden ersetzt durch flexiblere Konzepte«, erklärt Ulrich Waldmann, Smartcard-Experte am Fraunhofer SIT und Organisator des SmartCard Workshops. Solche Konzepte ermöglichen zum Beispiel das flexible Nachladen von Nutzerprofilen oder Updates neuer Kartenfunktionen.

Mit der Host Card Emulation (HCE) können auch EC-Karten einfach im Handy virtuell nachgeahmt werden. »Anwendungen solcher Art setzen allerdings Online-Prozesse im Hintergrund voraus, die sicher und datenschutzfreundlich sein müssen«, sagt Ulrich Waldmann. Der Vorteil von eSIM und HCE: Informationen – etwa ein neuer Handy-Vertrag (oder auch mehrere) – können einfach und schnell zur Verfügung stehen, ohne dass der Nutzer noch Chipkarten selbst in die Hand nehmen muss. Damit wird das Smartphone universell einsetzbar als flexibler Träger und Vermittler bisheriger Chipkarten-Funktionen. »Beispielsweise gibt es schon Lösungen für den mobilen Führerschein und für eine virtuelle Identifikationsmöglichkeit auf dem Handy zum Betreten des Hotelzimmers, der eigenen Wohnung oder des Büros«, erklärt der Fraunhofer-Experte.

Chips im Auto

Ein neues Thema auf dem Expertenworkshop ist die sichere Automobilkommunikation. Experten des Fraunhofer SIT stellen eine Neuentwicklung vor, mit der sich Fahrzeuge vor Manipulationen und Hackerangriffen schützen lassen. Sie ermöglicht es, die Kommunikation zwischen Mini-Computern in Fahrzeugen, wie Steuergeräten und Sensoren, mittels eines Hardware-Chips abzusichern.

Das Thema Datenschutz in den USA wird Keynote-Sprecher Salvatore Francomacaro vom National Institute of Standards and Technology (NIST) behandeln. Das NIST ist in den USA die für Standardisierungsprozesse zuständige Behörde. Francomacaro wird die Datenschutzvorstellungen des NIST erörtern. Im Zusammenhang mit dem Auslaufen des Safe Harbor-Abkommens, das die Datenübertragung von Europa in die USA regelte, wird es für die Teilnehmer des Smart Card Workshops spannend sein zu sehen, ob diese stark von den sehr hohen europäischen Datenschutzstandards abweichen.

Weitere Themen sind neue identitätsbasierte Verschlüsselungsmethoden zur Absicherung von Daten – sogenannte attributsbasierte Kryptografie, die die notwendigen Schlüssel automatisch etwa aus bestimmten Identitätsdaten der Nutzer eindeutig definiert – und deren Nutzung in der »Financial Cloud«, eine hochsichere Cloud-Anwendung zur Vernetzung von Banken, Geldautomaten und Überweisungsterminals für Finanzdienstleistungen. Die Teilnahme am Smart Card Workshop kostet 590 Euro, für Angestellte von Hochschulen, Universitäten und Behörden 250 Euro.

Veranstaltung: 26. Smart Card Workshop des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT)

Wann: 17. und 18. Februar 2016

Wo: Darmstadt

Weitere Infos: www.smartcard-workshop.de


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