Mobilfunkanbieter im Wandel

Freenet AG steigert Gewinn - während Umsätze sinken

30. März 2015, 15:25 Uhr | Stefan Adelmann
Freenet und die Konzerntöchter setzen verstärkt auf Smart Home-Produkte
© Freenet Group

Die Freenet AG hat die Geschäftszahlen zum vergangenen Jahr vorgelegt. Demnach geht der Wandel zum »Digital-Lifestyle-Anbieter« auf - wenn auch Stellenabbau droht.

Die Freenet AG, zu der unter anderem Gravis und Mobilcom Debitel zählen, hat im Geschäftsjahr 2014 den Gewinn steigern können. Im vergangenen Jahr ist der Konzernüberschuss um vier Prozent auf 248 Millionen Euro gestiegen. Alleine im vierten Quartal 2014 hat Freenet 67,5 Millionen Gewinn gemacht, im Gegensatz zu 59,8 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz ist hingegen gesunken. 2014 erwirtschaftete das Unternehmen mit drei Milliarden Euro rund 4,8 Prozent weniger als noch im vorangegangenen Jahr. »Tatsächlich vollzieht die Freenet AG derzeit einen massiven Paradigmenwechsel – vom traditionellen Mobilfunkanbieter zum innovativen Digital-Lifestyle-Provider«, erklärt Christoph Vilanek, Vorstandsvorsitzender der Freenet AG. »Das hat enorme Auswirkungen auf unser Lifecycle-Management des Kunden, auf die Shops und Handelspartner, unseren Multi-Channel-Vertrieb und Kundenservice, auf die Logistik und IT – also quasi auf alle Unternehmensbereiche.«

Dieser Wandel sei nötig, denn die Lifestyle-Produkte entwickelten sich zu einer zweiten Ertragssäule, während die Mobilfunkerlöse weiter sinken. Neben diesen nimmt auch die Nutzerzahl deutlich ab. Hatte Freenet 2013 noch 13,29 Millionen Mobilfunkkunden, waren es 2014 nur noch 12,73 Millionen. Der monatliche Umsatz pro Kunde sank von durchschnittlich 22,3 auf 21,4 Euro.

Trotz steigender Gewinne durch mehr Hardware-Produkte könnte Freenet aber den Rotstift ansetzen. Laut eigener Angaben liegt den Kieler Nachrichten ein internes Freenet-Schreiben vor, das vom Abbau von knapp 300 der rund 5.000 Stellen spricht. Ziel sei es demnach, Kosten zu senken, Abläufe zu straffen und Aufgaben zusammenzulegen. Allerdings soll noch offen sein, ob der Stellenabbau auch tatsächlich Kündigungen zur Folge hat. Freenet wollte die Zahlen gegenüber der Zeitung nicht bestätigen, jedoch spricht das Unternehmen davon, dass sie deutlich geringer ausfallen, als angegeben.


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