Frequenzversteigerung: 2 Milliarden – und kein Ende in Sicht

29. April 2010, 18:11 Uhr | Claudia Rayling

Die Höchstgebote der Mobilfunkbetreiber überschritten bereits 2 Milliarden Euro. Während T-Mobile, Vodafone und O2 noch fleißig pokern, scheinen die finanziellen Mittel von E-Plus langsam aber sicher zuneige zu gehen.

Insgesamt stehen in Mainz dieser Tage 360 MHz Bandbreite unter dem Hammer. Besonders begehrt ist der 800-Megahertz-Bereich - fast 1,8 Milliarden Euro legen die Bietenden derzeit für die insgesamt nur 60 MHz Bandbreite auf den Tisch. Der Grund: Die Pakete mit dieser geringen Frequenz erfreuen sich besonderer Beliebtheit, weil sie ermöglichen, relativ hohe Bandbreiten mit vergleichsweise wenigen Sendemasten in die Fläche zu bringen. Dafür haben die Höchstbietenden allerdings zur Auflage, ländliche Gebiete vorrangig zu erschließen.

Bei den 800er-Frequenzen ist der Stand vor der 100. Bieterrunde: Telekom und E-Plus haben das Höchstgebot auf jeweils einen Frequenzblock, O2 und Vodafone auf je zwei Blöcke. Der günstigste Block ist momentan für 264.494 Millionen zu haben, der teuerste kostet 315.401 Millionen.

Doch das scheint lange nicht das Ende gewesen zu sein. Der Grund: Es gibt lediglich sechs Frequenzblöcke - O2 und E-Plus könnten sie theoretisch alleine für sich haben. Telekom und Vodafone können jeweils maximal zwei Blöcke ersteigern. Daher werden im Prinzip immer Blöcke zu wenig vorhanden sein.

Der Verlauf der Aktion lässt derweil Schlüsse auf die Strategie der beteiligten Unternehmen zu: Telekom, Vodafone und O2 scheinen weiterhin großes Interesse für die 800er-Blöcke zu hegen. Derweil kann E-Plus seit der 73. Runde lediglich einen Block behaupten und hielt seit der 75. Runde den einzigen konkreten Block mit 800 MHz. Konkret bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Lage im Frequenzband bereits fest vorgegeben ist - im Gegensatz zu anderen, die abstrakt versteigert werden und durch ihre Flexibilität womöglich attraktiver sind.

In der 99. Runde konnte E-Plus allerdings nicht einmal mehr diesen Block behaupten und wurde von der Telekom überboten. Die Düsseldorfer setzen jedoch alles daran, zumindest einen Block zu halten.

Ebenfalls umkämpft sind bei dieser Auktion die 2,6 Gigahertz-Frequenzen. Hier ist E-Plus allerdings mit nur zwei gepaarten Frequenzblöcken von insgesamt 24 stark unterrepräsentiert.

 


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