Apple hat es mit seinem App Store vorgemacht; mittlerweile sind fast alle großen Anbieter von Mobilgeräten auf diesen Zug aufgesprungen.
Gartner geht davon aus, dass Online-Stores der wichtigste Weg sind und bleiben werden, was das Verteilen von Anwendungen für mobile Geräte betrifft. Dies gilt sowohl für den Business-to-Consumer-Bereich (B2C) als auch für die B2B-Ebene (Business to Business).
Ende 2011 sind 75 Prozent der Mobilgeräte, die in Märkten wie Europa, Asien und Nordamerika verkauft werden, mit einem GPS-Modul ausgerüstet. Damit gewinnen ortsbezogene Dienste an Bedeutung.
Darüber lassen sich Nutzer gewissermaßen mit maßgeschneiderten Informationen versorgen, nicht nur »Klassikern« wie Daten über das Wetter vor Ort oder die nächstgelegenen Restaurants.
Auch Freunde oder Bekannte, die sich in der Nähe aufhalten, lassen sich mithilfe entsprechender Dienste aufspüren. Das allerdings bringt das Thema »Schutz der Privatsphäre« aufs Tapet. Anbieter von Location-based Services müssen dieses ernst nehmen und Bedenken von – potenziellen – Nutzern Rechnung tragen.
Datenverbindungen mit mehreren MBit/s sind auch im Mobilfunk keine Hexerei mehr. Alle führenden Serviceprovider erweitern derzeit ihre Netze entsprechend, Stichwort HSPA (High-Speed Packet Access). Datenraten von 14,4 MBit/s sind bereits machbar; mit HSPA+ sollen beim Herunterladen sogar bis zu 84 MBit/s möglich sein.
Einen weiteren Schub wird Long Term Evolution (LTE) bringen, das mehr als 100 MBit/s zur Verfügung stellt. Allerdings wird diese Technik erst ab 2012 implementiert.
Mobile Breitbandzugänge machen in vielen Bereich Festnetzverbindungen obsolet. Firmen-Notebooks, Netbooks und Mobiltelefone von Geschäftskunden werden künftig standardmäßig mit entsprechenden Chips ausgestattet sein. Damit steht der Nutzung von bandbreitenhungrigen Anwendungen wie CRM, ERP oder Echtzeitapplikationen von unterwegs aus nichts mehr im Wege.
Auch bei der Benutzerschnittstelle hat Apple mit dem iPhone Maßstäbe gesetzt. Im kommenden Jahr sind laut Gartner 60 Prozent der mobilen Geräte in Europa und Nordamerika mit einem Touchscreen ausgerüstet.
Das heißt für die Anwendungsentwickler, dass sie Applikationen an diese Technik anpassen müssen, etwa indem sie Multitouch-Interfaces berücksichtigen und auf die spezielle Haptik von berührungsempfindlichen Displays Rücksicht nehmen.
Bislang führte der Bereich M2M, also die Kommunikation zwischen Maschinen und Geräten via Mobilfunk ein Schattendasein. Das wird sich laut Gartner in den kommenden Monaten ändern. Die Beratungsfirma erwartet bei M2M ein Umsatzwachstum von 30 Prozent pro Jahr.
Schlüsselanwendungen sind das Ablesen von Zählerständen, etwa bei Strom und Gas, die Überwachung von Geräten, Verkaufsautomaten und das Ermitteln des Standortes von Waren und Maschinen.
Last but not least ein extrem wichtiges Thema: die Sicherheit von mobilen Geräten und Anwendungen. Denn der Boom im Bereich Mobile Computing ruft verstärkt Cyberkriminelle auf den Plan.
Gartner sieht einen Schwachpunkt vorhandener Konzepte darin, dass viele zu stark an bestimmte Hard- und Software gebunden sind. Daher die Forderung nach plattformunabhängigen Sicherheitslösungen.
Ein weiterer Kritikpunkt: Viele Sicherheitsprodukte erfordern die Installation eines Clients auf dem Endgerät. Das erhöht den Managementaufwand und die Fehleranfälligkeit.
Laut Gartner könnten Thin-Client-Architekturen und Desktop-Virtualisierung das Sicherheitsniveau erhöhen. Das gilt vor allem für B2B-Lösungen. Der Anwender greift in diesem Fall über das Mobilfunknetz auf »seine« Daten zu, die jedoch auf Servern im Unternehmensnetz liegen.
Weitere Trends bei Mobile Security: Cloud-gestützte Sicherheitsfunktionen und gehostete Security-Dienste, auf die mobile Geräte via Internet zugreifen.