Einkommen steigern - aber wie?

Welchen guten Rat gibt Graf Reischach Ingenieuren, die ihr Einkommen steigern möchten? "Fixgehälter werden nicht spontan erhöht, es sei denn, der Betroffene wird befördert! Am besten geht es mit der Übernahme von mehr Verantwortung, Kunden, Ländern oder Produkten", erklärt der Personalberater.

Aber ist Mehrarbeit und damit ein mehr an Leistung nicht ohnehin schon fast normal, bedingt durch den Ingenieurmangel in bestimmten Sektoren der Industrie (vgl. Embedded, Leistungselektronik oder Analog) und den ausgedünnten Teams? "Ja, aber damit steigen eben auch die Verdienstmöglichkeiten. Stellen Sie jedes Jahr im Jahresgespräch Ihre Erfolge dar und diskutieren Sie die Honorierung. Wenn Ihrem Chef daran liegt, dass Sie motiviert bleiben, wird er Sie nicht ignorieren können."

Und wenn man doch abblitzt beim Gehaltsgespräch, mehrfach? Dann rät Reischach zum Jobwechsel, vorausgesetzt die Firma wäre auch in der Lage, höhere Gehälter zu bezahlen und der Chef zeige sich wirklich hartnäckig stur. "Wenn Ihre Leistung nicht anerkannt wird, sollten Sie sich umschauen und sich fragen, wohin ihre Entwicklung gehen soll. Niemals aber sollte man alleine wegen des Geldes wechseln, schon gar nicht Job-Hopping dafür betreiben! Das sehen Personaler nicht gerne, sie haben ein Interesse daran, dass die guten Leute bleiben und suchen langfristig."

Allerdings sei es heute ohnehin die Ausnahme, dass Ingenieure nur des Gehaltes wegen den Arbeitgeber wechseln. "Die Bezahlung ist nur eine Komponente von vielen, die die Arbeitszufriedenheit ausmachen!", so Reischach. Regional betrachtet gleicht sich das Ost-West-Gefälle stellenweise langsam aus. So verdienen Ingenieure in Dresden mittlerweile fast auf West-Niveau. Allerdings stagniert das Einkommen in strukturschwachen Gebieten wie Frankfurt/Oder, "aber auch in NRW im Westen", so der Graf. Am besten verdienen als Ingenieur kann man weiterhin in Baden-Württemberg, Bayern und - mit einigen Abstrichen – in Hessen.