Weniger iPhone-Verkäufe, mehr Gewinn

Gewinnplus und Ernüchterung bei Apple

3. Mai 2017, 9:02 Uhr | Peter Tischer

Trotz zurückgehender iPhone-Verkäufe kann Apple bei Gewinn und Umsatz zulegen. Monströs sind die Bargeldreserven, die allerdings hauptsächlich im Ausland lagern.

Apple hat gemischte Konzernzahlen vorgelegt, die Aktionäre des iPhone-Herstellers dürften dennoch viel Grund zu Freude haben. Denn Apple hat angekündigt, seine jährliche Dividende um über 10 Prozent auf 63 Cent pro Aktie erhöhen zu wollen. Gleichzeitig will das Unternehmen aus Cupertino die vor fünf Jahren gestarteten Aktienrückkäufe ausweiten — von bisher 175 Milliarden auf 210 Milliarden Dollar.

Sonst allerdings zeigten sich Börsen und Analysten ob der vorgelegten Zahlen aus gutem Grund zurückhaltend. Zwar konnte Apple etwas mehr Gewinn als erwartet einfahren: Dieser erhöhte sich um 5 Prozent auf 11 Milliarden Dollar. Dafür blieb der Umsatz hinter den Prognosen zurück. Statt der erwarteten 53 Milliarden Dollar stand ein Umsatz von 52,9 Milliarden Dollar in den Büchern — immerhin auch ein Plus von 5 Prozent. Für die wohl schlechteste Nachricht aber sorgte das iPhone. Die Verkäufe des Apple-Zugpferdes, dass im vergangenen Quartal für rund 63 Prozent des Gesamtumsatzes verantwortlich war, blieben mit 50.8 Millionen Stück einen Prozentpunkt hinter denen des Vorjahres zurück. Experten hatten dagegen mit 52 Millionen verkauften Einheiten gerechnet. Dafür konnte der mit iPhones erzielte Umsatz um ein Prozent auf 33,2 Milliarden Dollar zulegen, weil mehr besser ausgestattete Geräte verkauft wurden.

Beim iPad fielen die Rückgänge drastischer aus: Hier gingen sowohl Absatzzahlen als auch der Umsatz im zweistelligen Prozentbereich zurück. Mac Computer konnten dagegen leicht zulegen. Das Dienstleistungsgeschäft, unter dem der App Store, Apple Music und der Bezahldienst Apple Pay zusammengefasst sind, entwickelt sich bei Apple dagegen immer mehr zur Vorzeigesparte. Hier stieg der Umsatz um 18 Prozent auf 7 Milliarden Dollar.

Zu guter Letzt konnte Apple mit seinen monströsen Barreserven beeindrucken. Die belaufen sich laut den vorgelegten Zahlen auf 257 Milliarden Dollar und hatte in den vergangenen Monaten trotz des umfangreichen Aktienrückkaufprogramms immer weiter zugelegt. Allerdings lagert ein Großteil davon im Ausland, eine Rückführung würde aktuell teuer besteuert werden. Allerdings hat US-Präsident Trump angekündigt, die steuerlichen Hürden senken zu wollen, um so wie im Falle Apples, die Rückführung großer Kapitalbeträge zu erleichtern.


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