GEZ-Modell: Ein Wachstumshemmer für die Internetbranche?

10. Dezember 2009, 15:32 Uhr | Claudia Rayling

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Weitere Stellungnahmen von Seiten des BVDW

Dass die zusätzlichen Gebühren den deutschen Mobile Markt ausbremsen könnten, befürchtet auch Mark Wächter, Vorsitzender der Fachgruppe Mobile im BVDW: „Seit Jahren arbeiten wir daran, dass Mobile Internet in Deutschland zu etablieren. Wenn zu den Kosten für Handy-Vertrag und Datenflatrate noch zusätzlich rund 18 Euro pro Monat entrichtet werden müssen, würden viele Anstrengungen der letzten Jahre ausgebremst.“ Im internationalen Vergleich hinke Deutschland bei der Nutzung des Mobile Internet ohnehin hinterher. Wächter befürchtet daher, dass der momentane Wachstumsschub, ausgelöst etwa durch Endgeräte wie das iPhone, durch eine zusätzliche Gebühr gebremst würden.

 

Marcel Pirlich, Leiter des Arbeitskreises Mobile Internet & Entertainment im BVDW, betrachtet das neue Kostenmodell vor allem hinsichtlich der jugendlichen User als problematisch: „Diese defacto-Kopfprämie kommt insbesondere für Jüngere, die maßgeblich das Mobile Internet vorantreiben, einer Internetsperre gleich. Zudem ist unklar, wie Kontrollen stattfinden sollen: Muss künftig jeder Handynutzer auf der Straße mit einer Frage nach einem ‚GEZ-bezahlt’-Nachweis rechnen? Oder wird der Beitrag gar mit der Handyrechnung eingezogen?“

 

Für Axel Schmiegelow, Vorsitzender der Fachgruppe Social Media im BVDM, fehlt grundsätzlich der Beweggrund, der die Einzugszentrale dazu veranlasst hat, eine neue Gebührenverordnung einführen zu wollen: „Die Angebote der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten stellen in der gesamten Onlinenutzung nur einen Bruchteil dar. Es gibt keine Rechtfertigung für eine Erhöhung der ‚Content-Steuer’ GEZ-Gebühr, da die Nutzung öffentlich-rechtlicher Inhalte nicht zu, sondern abgenommen hat.“

 


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