Neues HF-Testsystem zur Prüfung von Multifunktionsantennen

Gezielter Wellensalat

6. August 2015, 15:23 Uhr | Achmed Haddou, Vertriebsleiter, MCD Elektronik & Joachim Tatje, Fachjournalist, Bruchsal
Komplexer Job für Dachantennen: Außer den gängigen Funktionen wie FM, AM und DAB Empfang werden in modernen Fahrzeugen heutzutage GPS, GLONASS, verschiedene Mobilfunksysteme, TV Empfangskanäle und WLAN-Verbindungen in den Innenraum der Fahrzeuge übertragen. Für Sonder- und Nutzfahrzeuge werden darüber hinaus CB Funk und spezielle geschützte Übertragungsarten benutzt.
© Shutterstock / MCD Elektronik

Die Wellenlängen reichen von etlichen hundert Metern bis herunter zu Zentimetern, die Antenne befindet sich in ständiger Bewegung, die Störsignale sind zahlreich. Das ist die "Arbeitsbeschreibung" für eine Multifunktionsantenne, wie sie moderne Fahrzeuge besitzen. Ähnlich herausfordernd ist dementsprechend auch das Testen solcher Antennen...

Die Antennen sind meist oberhalb der Heckscheibe auf dem Fahrzeugdach montiert. Multifunktionsantennen sind komplexe Baugruppen, in dem meist finnenartigen Kunststoffgehäuse leisten gleich mehrere einzelne Antennen ihren Dienst. Da ist zunächst die Antenne für terrestrische Radiosignale, wie AM, FM und DAB III, sie ist für Frequenzen im Bereich von einigen KHz bis 100 MHz zuständig. Dazu kommt eine Antenne für ein globales Navigationssatellitensystem, GNSS (GPS oder GLONASS), hier sprechen wir von Frequenzen von wenigen Gigahertz. Optional finden wir noch eine Satelliten-Antenne, beispielsweise für den Empfang von über Satellit ausgestrahlter SDARS-Dienste oder von Fernsehsignalen und schließlich die Mobilfunkantenne. Für Sonder- und Nutzfahrzeuge werden darüber hinaus Antennen für CB Funk und spezielle geschützte Übertragungsarten benötigt.

Multifunktionsantennen gehören zur Standardausrüstung moderner Fahrzeuge.
Multifunktionsantennen gehören zur Standardausrüstung moderner Fahrzeuge.
© Volvo Car Group / MCD Elektronik

Ambitionierte Ziele
Für Fahrzeughersteller und ihre Zulieferbetriebe stellt das Thema "Dachantenne" eine neue Herausforderung dar. Jede Antenne muss vor ihrer Auslieferung hundertprozentig getestet werden. Ein deutscher Hersteller, der diese Antennen für einen Automobilhersteller produziert, suchte daher einen Spezialisten für Prüftechnik, der vor allem mit dem enormen Frequenzumfang von AM bis Höchstfrequenz umgehen kann. Bruno Hörter, Geschäftsführer des Prüftechnikunternehmens MCD Elektronik, sagt dazu: "Ein Prüfsystem mit diesem Funktions- und Frequenzumfang baut nicht jeder." Da das Handling von HF-Signalen zu den Stärken von MCD gehört, bekamen die Birkenfelder den Auftrag. Zusammen mit einem Partnerunternehmen stellten sie innerhalb von 16 Wochen ein universelles Testsystem für Multifunktionsantennen auf die Beine.

Nicht nur der Zeitplan des Projekts war "sportlich", auch die technischen Anforderungen waren in vielerlei Hinsicht anspruchsvoll. Die Prüfanlage sollte eine ganze Reihe unterschiedlicher Antennen testen können. Man benötigte dafür einen HF-dichten Adapter, innerhalb dessen der Prüfling mit diversen Funksignalen stimuliert werden kann. Für das Aussenden der Funksignale setzte MCD eine speziell entwickelte Helixantenne ein. Sie dient neben einer Mobilfunkantenne als Sendeantenne für die Stimuli. Auch die Mechanik hat es in sich: der Adapter wurde horizontal verschiebbar konzipiert, die Prüfkontakte müssen die HF-Anschlüsse mit definiertem Druck kontaktieren.


  1. Gezielter Wellensalat
  2. Die Lösung
  3. Daten für die QS
  4. Präzision ist Trumpf

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