Die HF-Schirmkammern für den Laborarbeitsplatz sollten zwar kompakt sein, aber dennoch annähernd Freifeldbedingungen erzeugen können. Deshalb entschied sich Rohde & Schwarz bei seiner HF-Kompaktkammer DST200 für eine Gerätegröße, die in etwa einem klassischen Kühlschrank entspricht. Das Testobjekt wird in dieser Kammer rund 35 cm unterhalb der Messantenne positioniert. Somit kann die integrierte Antenne ein gleichmäßiges Feld für das Testobjekt erzeugen. Selbst wenn der Anwender das Testobjekt um mehrere Millimeter verschiebt oder schwenkt, ändert sich das Messergebnis kaum. Kleinere Messkammern dagegen arbeiten oft mit Nahfeldkopplern. Hier müssen die Testobjekte deutlich präziser positioniert werden, weil sich die Feldstärke über kurze Strecken stark ändert. Außerdem ist der Kopplungsfaktor stark abhängig vom Design der Prüflingsantenne.
In der Regel werden Freifeldbedingungen über spezielle HF-Absorber erzielt, die den Störeinfluss des Testobjekts sowie die Verstimmung der im Testobjekt integrierten Antenne minimieren sollen. Darüber hinaus muss die Schirmkammer selbst vollkommen HF-geschirmt sein. Will der Anwender zum Beispiel Empfindlichkeitstests an GPS-Empfängern durchführen, arbeitet er mit Eingangspegeln unter - 160 dBm. Hier können bei unzureichend geschirmten Messzellen benachbarte Testaufbauten oder externe Quellen wie Basisstationen das Messergebnis verfälschen. Um dies zu vermeiden, verwendet Rohde & Schwarz bei der HF-Kompaktkammer eine spezielle, korrosionsbeständige Legierung sowie einen besonders dichten Türmechanismus, der die HF-Dichtungen weniger stark abnutzt als herkömmliche Konstruktionen. Damit erreicht die Kammer dauerhaft eine Schirmdämpfung von über 110 dB.
Bei der Anschaffung einer kompakten HF-Schirmkammer ist es wichtig, dass die integrierte Antenne alle wichtigen Mobilfunkfrequenzen unterstützt. Die Antenne in der Kammer von Rohde & Schwarz deckt beispielsweise den Frequenzbereich von 700 MHz bis 6 GHz ab.