Privatisierung der Deutschen Telekom
Höttges kritisiert geplanten Telekom-Verkauf
Rund ein Drittel der Deutschen Telekom gehört dem Staat. Dieser Anteil soll insbesondere nach dem Willen der FDP verkauft werden. Telekom-Chef Timotheus Höttges warnt davor, hier unüberlegt zu handeln.
Der noch rund ein Drittel umfassende Staatsanteil an der Telekom könnte in der künftigen Jamaika-Koalition zur Disposition stehen. Die Telekom ist erfolgreich und entsprechend gewinnbringend ließe sich die Beteiligung versilbern. Nach dem Willen von FDP-Chef Christian Lindner könnten die Einnahmen als Subvention in den Glasfaserausbau fließen.
Der Telekom-Vorstandsvorsitzende Timotheus Höttges warnt angesichts dieser Pläne vor einem Verkauf des Staatsanteils. Wer den Ausstieg fordere, »sollte sich aber fragen, wer dafür eventuell einsteigt«, sagte Höttges der »Welt am Sonntag«. Die Frage sei, ob der neue Anteilseigner ein Interesse an der Infrastruktursicherheit und Investitionen in Deutschland habe.
Im Hinblick auf die Überlegungen der FDP, die Einnahmen des Telekom-Verkaufs in den Glasfaserausbau zu stecken, warnt der Telekom-Chef ebenfalls vor Aktionismus. »Bevor man Subventionen verteilt, sollten sich die Verantwortlichen fragen, wie sie Anreize schaffen, damit noch mehr in Glasfaser investiert wird«, sagte Höttges. Hier erwarte er gerade von der FDP, dass sie sich für eine Abschaffung der Überregulierung in diesem Bereich einsetze.
Nach dem Börsengang der Telekom am 18. November 1996 ist der Staat bis heute größter Aktionär. Direkt hält der Bund 14,5 Prozent der Anteile. Weitere 17,4 Prozent befinden sich in Besitz der staatlichen Förderbank KfW. Der gegenwärtige Wert der Anteile wird auf 24 Milliarden Euro beziffert. Der Bund ist neben der Telekom auch an weiteren Konzernen wie der Deutschen Post und der Commerzbank beteiligt.
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