Die US-Firma Intego hat ihre Sicherheitssoftware Virus Barrier X6 um eine Funktion erweitert, durch auch iPad-Rechner vor Schadsoftware geschützt werden. Umstritten ist, ob diese Schutzfunktion vonnöten ist.
Version 10.6.5 von Virus Barrier X6 untersucht nicht nur iPods und iPhone-Smartphones darauf hin, ob sich auf den Geräten Viren, Trojaner, Spyware oder andere Malware befinden. Ein Update der Software von Intego versetzt das Programm in die Lage, auch iPads auf »böse Buben« hin zu analysieren.
Virus Barrier X6 ist nach Angaben der amerikanischen Firma das erste Produkt, das iPads schützt. Eine Lizenz von Virus Barrier für zwei Geräte kostet rund 60 Euro.
Allzu große Anstrengungen dürfte es Intego allerdings nicht gekostet haben, die Software für Apples Tablet-Rechner zu adaptieren. Das iPad nutzt bekanntlich dasselbe Betriebssystem wie das iPhone und die iPod-Touch-Mediaplayer.
Version 10.6.5 des Programmes bietet weitere Ergänzungen, etwa ein einfacheres Handling von als »schädlich« markierten Web-Sites. Der User kann entsprechende URLs zur Analyse an Intego weiterleiten.
Auch das Problem mit »Fault Positives«, also versehentlich als problematisch eingestuften Internet-Seiten, hat Intego entschärft. Der Anwender kann nun auch verdächtige URLs seiner »White List« zuordnen.
Unklar ist, wie real die Gefahr für iPads durch Schadsoftware ist. Zwar sind die Zeiten vorüber, als es so gut wie keine Viren und Trojaner für Apple-Rechner gab. So machten im vergangenen Jahr zwei Würmer die Runde, die es auf persönliche Daten abgesehen hatten, die User auf iPhones gespeichert hatten.
Wie sich herausstellte, nutzten diese Schädlinge jedoch eine Schwachstelle eines Unix-Tools aus, das User auf gehackten (»jailbreaked«) iPhones installiert hatten. Da mittlerweile auch Jailbreaks für das iPad in Arbeit sind, wächst laut Intego auch die Gefahr für diese Gerätekategorie.
Der Hersteller musste allerdings einräumen, dass noch keine Schadsoftware gesichtet wurde, die es speziell auf das iPad abgesehen hat. Das wird sich aller Voraussicht nach jedoch bald ändern.
Das Marktforschungsinstitut iSuppli geht davon aus, dass 2010 rund 7,1 Millionen iPads verkauft werden; 2011 sollen es 14,4 Millionen Stück sein und 2015 gar mehr als 20 Millionen. Damit lohnt es sich auch für Cyberkriminelle, Schadsoftware für iPhone und iPad zu entwickeln.