Internet-Politik spaltet die Gesellschaft

12. April 2010, 17:33 Uhr | Claudia Rayling

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Ergebnisse der Studie im Einzelnen

Im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit gibt es Generationsunterschiede. Die Jüngeren bis 29 Jahre sprechen sich am stärksten für Freiheit aus - zu 77 Prozent. Ältere ab 65 Jahren haben hingegen weniger Bedenken gegen staatliche Eingriffe - nur 31 Prozent sind gegen staatliche Zensur.

In den Altersgruppen bis 49 Jahre lehnt dies demgegenüber jeder Zweite klar ab. „Wir brauchen eine breitere Debatte, wie Freiheit und Sicherheit im Web zusammengebracht werden können", so Scheer. Während manche im Netz leichtfertig ihr ganzes Privatleben offenbarten, verzichteten andere aus Angst vor Ausspähung völlig auf Online-Transaktionen.

„Politik und Wirtschaft müssen die Anwender mit den Informationen für einen starken Selbstschutz im Netz ausstatten", sagte der Bitkom-Präsident. „Sicherheit und Datenschutz funktionieren nicht ohne die Mitwirkung der Nutzer." Eine Mehrheit der Internet-Nutzer (55 Prozent) sieht die Hauptverantwortung für den Datenschutz bei sich selbst. Jedem zweiten Anwender (47 Prozent) fehlen noch Informationen, was er für den Schutz seiner Daten im Internet tun kann. 36 Prozent halten vor allem den Staat für den Datenschutz im Web zuständig, acht Prozent die Wirtschaft.

„Initiativen der Bundesregierung und der ITK-Branche zur Aufklärung werden in Zukunft noch wichtiger", glaubt Scheer. Die Bitkom-Branche engagiert sich in Vereinen wie „Deutschland sicher im Netz" und zahlreichen Projekten zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. „Nicht wenige gehen noch zu sorglos mit ihren Daten um und veröffentlichen persönlichste Informationen im Netz." Eigene Bilder, Profile oder Meinungen stellen 40 Prozent der Deutschen online, zum großen Teil in Internet-Gemeinschaften wie StudiVZ, Xing oder Facebook. Dies ist fast eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. 


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  2. Die Ergebnisse der Studie im Einzelnen

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