ITK-Administration geht neue Wege

1. Februar 2008, 0:00 Uhr | funkschau sammeluser

Treten im Unternehmensnetz Hardwarefehler auf, ist es notwendig, Zugriff auf die Bios-Ebene zu haben. Deshalb ist es von Vorteil, die Server mittels KVM-Switches zu bedienen. Ein neuer Trend ist der zunehmende Einsatz der KVM-over-IP-Technologie.

Von Karl Loncarek

Auf die Bedienung der Server mittels Hardware wird vor allem dann gesetzt, wenn der Zugriff auf die Bios- Ebene garantiert werden soll. Eine vorinstallierte Software auf Servern reicht oft nicht aus, um beispielsweise bei einer Neuinstallation des Betriebssystems die gewünschte Anwendung durchzuführen. KVM-Lösungen (Keyboard, Video, Maus) sind in diesem Fall ein zuverlässiger Weg. Einige Hersteller bieten mittlerweile sogar Management- Boards an, die bereits direkt in den Server eingebaut sind und eine eigene Spannungsversorgung aufweisen. Damit sind vor allem umfangreiche Informations- und Steuerungsmöglichkeiten des Servers gewährleistet. Teilweise lassen sich die Server auch ein- und ausschalten. Manche bieten die Möglichkeit die Geräte zu bedienen, indem KVM-Signale einfach durchgeschleift oder direkt in der Hardware abgegriffen werden. Von Nachteil ist es jedoch, dass die KVM-Bedienung über Management-Boards nicht sehr performant arbeitet. Hinzu kommt, dass die internen Management- Lösungen verschiedener Hersteller proprietär sind. Wird eine Netzwerk-Infrastruktur beispielsweise um Server anderer Hersteller erweitert oder umgebaut, kann es sein, dass das System nicht mehr funktioniert. Daher bietet sich eine externe KVM-Lösung an, die unabhängig von der Marke der verwendeten Server agiert.

Zwei Ansätze – eine Lösung

Bei externen Lösungen ist generell von zwei unterschiedlichen Ansatzpunkten auszugehen: die Verwendung einer universellen Lösung oder die Anwendung einzelner Komponenten. Erstere hat den Vorteil, dass eine außerordentliche Funktionsvielfalt geboten wird, mit der alle gewünschten Anwendungen aus einer Hand bedient werden können. Allerdings werden diese im Alltag nie, beziehungsweise äußerst selten benötigt. Die große Vielfalt hat den Nachteil, dass sie zudem oft sehr komplex und teuer ist. Zusätzlich erfordern die meisten Lösungen dieser Art eine besondere Schulung der Anwender, um überhaupt mit diesem System arbeiten zu können. Aufgrund der Komplexität und der damit verbundenen großen Anzahl verbauter Komponenten, steigt zudem das Ausfallrisiko. Somit kommen für ein teueres Gerät zusätzliche Kosten hinzu, wenn dieses ausgetauscht werden muss.

Das zweite Modell sieht die Verwendung von Einzelkomponenten vor. In diesem Fall kann das System genau auf die entsprechenden Anforderungen konzipiert werden. Dadurch steigt nicht nur die Flexibilität, sondern es können auch spezialisierte Komponenten unterschiedlicher Hersteller kombiniert werden, die für sich allein eine hohe Qualität und Leistungsfähigkeit beanspruchen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Fehlersicherheit. Fällt eine Komponente aus, lässt sich diese austauschen, während das restliche System weiterhin problemlos läuft und der Administrator auf die Server zugreifen kann. Außerdem können zusätzliche Funktionen hinzugefügt werden, die bei einem einzigen, großen System eventuell gar nicht zur Verfügung stehen würden. Beispielsweise lassen sich mit der Virtual- Media-Funktionalität von einem lokal angesteckten USB-Stick aus Daten auf die Server übertragen, wobei eine echte Remote- Administrierbarkeit ermöglicht wird.

Jedes Unternehmen kann sich ein auf die individuellen Anforderungen zugeschnittenes System aus Einzelkomponenten zusammenstellen und falls erforderlich, jederzeit erweitern. Der Einsatz einer externen Lösung ist somit in jedem Fall kostengünstiger. Nicht nur betreffend der Ausfalls- und Installationskosten, sondern auch der Personalkosten, da in der Regel keine spezielle Schulung notwendig ist.

Ein neuer, dritter Ansatz ist, die herkömmliche KVM-Technik mit IP zu kombinieren. Ergebnis: KVMoIP (KVM over IP).


 


  1. ITK-Administration geht neue Wege
  2. Neue Technologie für große Distanzen
  3. Fazit und Ausblick

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