Die Hauptgattung der Attacken gegen Android-Nutzer sind Trojaner. Fast die Hälfte der von Kaspersky Lab gefundenen mobilen Schädlinge sind so genannte multifunktionale Trojaner, mit denen Cyberkriminelle sensible Daten wie etwa Telefonnummern oder E-Mail-Adressen stehlen können. Zudem sind die mobilen Trojaner in der Lage, unbemerkt vom Anwender Software-Module auf den infizierten Smartphones zu installieren.
Ein Viertel der entdeckten Schädlinge sind nach Angaben von Kaspersky SMS-Trojaner. Sie versenden Kurznachrichten an kostenpflichtige und meist teure Premiumnummern – ohne dass der Besitzer des Telefons etwas davon bemerkt. Bis vor wenigen Jahren tauchten solche Programme nur in Ländern der ehemaligen Sowjetunion, in Südostasien und in China auf. Mittlerweile finden sich SMS-Trojaner überall auf der Welt.
Weitere 18 Prozent der neu entdeckten Schädlinge im zweiten Quartal 2012 sind Backdoor-Trojaner, die Cyberkriminellen die vollständige Kontrolle über befallene Endgeräte geben. Diese Programme bilden zudem die Basis für den Aufbau mobiler Botnetze.
Bei gegenwärtig nur zwei Prozent liegt der Anteil von Spionage-Trojanern. Von diesen Programmen geht jedoch die größte Gefahr für Anwender aus: Sie sind in der Lage, Zugangsdaten für Online-Banking auszuspionieren.
„Für die Zukunft rechnen wir nicht nur mit mehr mobiler Malware, sondern mit effektiveren und gefährlicheren Schädlingen, die es explizit auf Android-Nutzer abgesehen haben“, so Yuri Namestnikov, Senior Malware Analyst bei Kaspersky-Lab. „Wenn wir uns die aktuellen Trends ansehen, gehen wir davon aus, dass Cyberkriminelle mittelfristig immer mehr personalisierte Attacken gegen Smartphone-Nutzer durchführen werden. Das Ziel: vertrauliche Daten, mit denen Geld über Kreditkartendetails gestohlen werden kann.“