Lassen sich Eltern von ihrem Smartphone zu sehr ablenken? Offenbar schon, denn genau das finden viele Kinder und Jugendliche, zeigt jetzt eine Studie.
In der diesjährigen Digital Diaries Studie untersuchte das Sicherheitsunternehmen AVG, wie sich Smartphones auf das Familienleben auswirken. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Kinder (54 Prozent) zwischen acht und 13 Jahren findet, dass die Eltern zu oft auf das Smartphone schauen, und das auch bei familiären Gelegenheiten, wie dem gemeinsamen Essen.
Rund 36 Prozent der Eltern lassen sich zudem bei Aktivitäten durch das Smartphone ablenken, so dass Kinder sich vernachlässigt fühlen. 32 Prozent der befragten Kinder finden sogar, dass ihre Eltern ihrem Smartphone mehr Aufmerksamkeit widmen als ihnen.
Auf die Frage nach der Nutzung der Smartphones war sich übrigens auch die Hälfte aller Eltern einig, dass sie das Gerät zu häufig nutzen. Fast ein Drittel hatte sogar das Gefühl, dass sie kein gutes Vorbild für ihre Kinder sind, was den Umgang mit Mobilgeräten angeht. »Da unsere Kinder immer jünger sind, wenn sie mit Smartphones in Kontakt geraten, ist wichtig, dass wir bei der Nutzung gute Vorbilder sind«, sagt Tony Anscombe, Senior Security Evangelist bei AVG Technologies.
Beim internationalen Vergleich in der Studie haben 59 Prozent der befragten Eltern in Brasilien zugegeben, dass sie das Smartphone sogar während sie Auto fahren benutzen. So ist es nicht verwunderlich, dass 56 Prozent der Kinder dort gern das Mobilgerät ihrer Eltern konfiszieren würden. AVG hat für die Studie rund 6.000 Familien in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Tschechien, USA, Australien, Kanada, Neu Seeland und Brasilien befragt.