Immer mehr Hersteller von Luxusuhren wehren sich mit Klagen gegen Anbieter, die das Design ihrer Ziffernblätter digital nachbauen, um es an Nutzer von Android-Smartwatches zu verkaufen oder verteilen.
Nach Billigkopien aus Asien nimmt die Uhrenindustrie jetzt virtuelle Klone ins Visier: Derzeit rollt eine Welle von Einstweiligen Verfügungen und Klagen auf die Programmierer und Anbieter von so genannten »Watchfaces« für Android-Smartwatches zu. Mehrere Hersteller von Luxusuhren wie Armani, Certina, IWC, Fossil, Michael Kors, Mondaine, Omega und Tissot haben in den letzten Wochen damit begonnen, gezielt gegen Anbieter vorzugehen, die virtuelle Klone der Ziffernblätter ihrer Uhrenmodelle erstellen und per Internet oder über den Google Play Store verkaufen oder verschenken. Die entsprechenden Watchface-Klone der Luxusmarken sind bei den Smartwatch-Besitzern besonders beliebt, gaukeln sie Außenstehenden doch kostenlos oder für wenige Dollar vor, ein Zeiteisen im Wert eines Kleinwagens am Arm zu tragen.
Einige der von den Herstellern kontaktierten Shops und Portale wie etwa die bekannte Seite Facerepo haben bereits auf die Aufforderung der Hersteller reagiert und die entsprechenden digitalen Modelle aus dem Sortiment genommen. Andere Anbieter wiederum wollen es offenbar auf den Rechtsweg ankommen lassen und vertreiben sie weiter. Das könnte sie allerdings teuer zu stehen kommen. Immerhin hatte der Schweizer Hersteller Mondaine vor gut zwei Jahren bereits erfolgreich Apple wegen der Kopie eines Uhrendesigns in iOS6 verklagt und dafür 21 Millionen Dollar zugesprochen bekommen.