Was wird sich 2018 alles in der Digital-Signage-Branche tun und welche Überraschungen hält der Markt für Displays und Projektoren bereit? Jörg Preuss von M.i.b gibt einen Ausblick.
Omnichannel, Mobile Apps und Geo-Targeting: Diese Schlagworte fallen häufig, wenn nach den Trends für 2018 im Bereich Digital Signage gefragt wird. Doch die Umsetzbarkeit neuer Trends in der Praxis sieht oft anders aus: Was auf Messen innovativ und futuristisch aussieht, übersteht nicht immer auch den Härtetest im alltäglichen Gebrauch, der auf das Pilotprojekt folgt. Der Digital-Signage-Trend 2018 heißt daher „Kommunikation auf allen Ebenen“ und umfasst verschiedene Facetten, die je nach Branche und Zielsetzung des Kunden variieren.
Für Einkaufscenter wird es etwa weiterhin relevant sein, in möglichst kurzer Zeit zu einem bestmöglichen Preis eine große Anzahl an Screens zu installieren. Diese Projekte sollten sorgfältig und mit Bedacht konzipiert werden. Welche Maßnahme ist in welchem Bereich sinnvoll und geschäftsfördernd? Jedes Display kämpft mit anderen visuellen Reizen sowie den omnipräsenten Smartphones um die Aufmerksamkeit der Kunden.
Videowalls werden für viele Branchen attraktiv: Während sie vor einigen Jahren aufgrund hoher Anschaffungskosten vor allem Kunden mit großen Budgets vorbehalten waren, machen eine immer bessere Technik sowie geringere Pixelabstände LED-Videowalls zu einer echten Alternative. Ob im Innen-, Außenbereich oder als transparentes Modell: In Kombination mit einem Digital-Signage-System sind Videowalls echte Allrounder, die beim Betrachter immer einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Zudem wird im nächsten Jahr die Bedeutung von Digital Signage in der internen Unternehmenskommunikation weiter wachsen. Dies geschieht unabhängig von der Unternehmensgröße. Ob Mittelständler oder großer Konzern – die Potenziale von Digital Signage in der internen Kommunikation mit Mitarbeitern und Besuchern kann jeder effektiv nutzen. Ein Beispiel aus dem Lebensmittelhandel: Eine Anbindung der Logistik an das Marketing über Digital Signage. Welche Lagerware ist in welcher Region verfügbar? Wo muss der Abverkauf gefördert werden? Durch gezielte Online-Kampagnen quasi in Echtzeit können Ressourcen geschont, Potenziale gehoben und den Kunden zugleich gute Angebote gemacht werden. Auch in der Produktion können Monitore eingesetzt werden, um den Workflow zu verbessern oder zu veranschaulichen. Im Außenbereich von Produktionsanlagen kann Digital Signage dabei helfen, Lastwagenfahrer zu den richtigen Ladetoren zu leiten und so wertvolle Zeit sparen.
So bringt der technische Fortschritt nicht nur neue Features, sondern macht auch erprobte Technologien besser, preiswerter und damit interessanter für zahlreiche Anwender: Mehr Einsatzgebiete wie etwa Outdoor oder unter extremen Bedingungen wie in Industrieanlagen, höhere Auflösung, brillantere Farben und bessere Schwarzwerte, breitere Sichtwinkel sowie mehr Formen in der Display-Gestaltung von rund bis geschwungen. Die Anbindung von Digital Signage an die Cloud macht das Aktualisieren, Synchronisieren und Abstimmen der Inhalte auf den Betrachter und seine Bedürfnisse immer einfacher. Womit wir beim Inhalt wären: Bleiben die technischen Möglichkeiten inhaltlich ungenutzt, so hat keiner etwas davon. Wer gegen den Wettbewerb und das Smartphone der Kunden konkurrieren möchte, muss über alle Touchpoints hinweg konsistent sowie kontextsensitiv kommunizieren und einen wortwörtlich wahrnehmbaren Mehrwert für die Kunden bieten. Für mehr Breite und Tiefe in der Art und Aufbereitung des Contents werden sich noch mehr Abteilungen, Agenturen und Anbieter wie wir an einen Tisch setzen müssen.
Digital Signage bedeutet in erster Linie, dem Kunden das für ihn passende Tool an die Hand zu geben, um seine Kommunikation einfach zu gestalten und Ressourcen zu schonen.
Jörg Preuss ist geschäftsführender Gesellschafter bei M.i.b