Mit der anhaltenden Verlagerung des Handels in den digitalen Bereich und dem damit einhergehenden Zahlungsverkehr wächst die Notwendigkeit des effektiven Schutzes der Daten, die für diese Transaktionen notwendig sind – das gilt insbesondere für Kreditkartendaten.
Waren diese Daten in der „analogen“ Welt noch lediglich an wenigen Orten in großer Anzahl anzutreffen, beispielsweise in den Datenbeständen der Kreditkartengesellschaften, hat insbesonders der Siegeszug von E-Commerce und digitalen Waren zu einem Anwachsen solcher Datenbestände bei einer Vielzahl von Händlern und Anbietern rund um den Globus geführt.
Diese vielzähligen, dezentralen Datenbestände sind zu einem attraktiven Ziel für kriminelle Aktivitäten unterschiedlichster Natur, aber auch zum Gegenstand von Dienstleistungen rund um die sichere Speicherung, Verarbeitung und den Schutz selbiger geworden.
Der Diebstahl, die Weiterverbreitung und der Missbrauch der Zahlungsinformationen sind zu einem lukrativen Geschäft geworden, welches zum Schaden, nicht nur der Inhaber (etwa Nutzer von Kreditkarten) führt. Dieser kann vom Vermögensverlust der Karteninhaber und/oder der Kreditkartengesellschaften, über Reputationsschäden der betroffenen Unternehmen bis hin zur Verletzung der informationellen Selbstbestimmung von Personen reichen, deren personenbezogenen Daten unkontrollierbar im Internet verbreitet werden.
Vor diesem Hintergrund haben die führenden Kreditkartengesellschaften mit dem Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS) einen einheitlichen Sicherheitsstandard ins Leben gerufen, der einen besseren Schutz von Kreditkartendaten und ein erhöhtes Sicherheitsniveau überall dort gewährleisten soll, wo solche Daten übertragen, verarbeitet oder gespeichert werden.
Da insbesonders Geschäftsmodelle im digitalen Raum in aller Regel hoch spezialisiert und arbeitsteilig organisiert sind, steigt mit dem wirtschaftlichen Erfolg des Handels über digitale Plattformen auch der Bedarf an Dienstleistungen zum Betrieb eben dieser kontinuierlich an. PCI DSS trägt dieser Tatsache Rechnung, indem neben den unmittelbar an einem Zahlungsvorgang beteiligten Parteien (Händler, Verarbeiter, Kreditkartengesellschaft) auch besondere Anforderungen an die Erbringer solcher Dienstleistungen, also die Service Provider, gestellt werden.