Nokia-Übernahme

Microsoft beruhigt Smartphone-Partner

3. September 2013, 10:38 Uhr | Lars Bube

Nach der Ankündigung Nokias Handy-Sparte komplett zu übernehmen, versucht Microsoft jetzt seine anderen Smartphone-Partner zu beruhigen.

Mit der Übernahme von Nokias Mobiltelefon/Geschäft verspricht der frisch gebackene Chef der Betriebssystem-Sparte, Terry Myerson, persönlich, dass die anderen Hardware-Partner wie Samsung, Huawei und HTC sich deshalb keine Sorgen machen müssten. Im Gegenteil, so Myerson, sollen die OEM-Partner ebenfalls von der Übernahme profitieren, indem das Betriebssystem und der Markt künftig noch stärker weiterentwickelt werden können.

»Die Mission unserer Betriebssystem-Gruppe ist es, den Innovationen unserer Partner auf der Windows-Plattform zum Durchbruch zu verhelfen«, so Myerson in dem Beitrag. »Wir arbeiten auf die gleiche Art und Weise mit den Hardware-Teams von Microsoft zusammen, wie mit jenen unserer externen Partner: wir reden vertraulich über technologische und geschäftliche Möglichkeiten, gehen gemeinsam ins Risiko, ermöglichen uns gegenseitig großartige Arbeit und Erfolge, und arbeiten dabei stets mit dem einen Ziel eng zusammen, unsere gemeinsamen Kunden glücklich zu machen«. Erst durch die vorhandene Bandbreite an Geräten verschiedener Hersteller und Preisklassen entstehe die nötige Diversität, um Windows Phone in der Breite des Marktes voran zu bringen. Vom Endkunden bis zum großen Unternehmen stehe so jedem die passende Plattform mit Windows Phone zur Verfügung.

Gleichzeitig mit Myerson geben allerdings der scheidende Microsoft-CEO Steve Ballmer und Nokia-Chef Stephen Elop in einem offenen Brief an die Kunden etwas andere Töne von sich. Die Übernahme werde weiteren Schwung für Nokias Geräte und Services mit sich bringen, und so »die innovativsten Smartphones der Welt mehr Kunden nahe bringen, indem die nächste Milliarde Menschen einen Zugang zu Nokias Mobiltelefonen bekommt«. Mit dem vollen Einsatz von Microsofts Ressourcen um Nokias Geräte und Services weiter zu bringen, könne man jetzt auch das volle Potential von Windows Phone ausschöpfen, so Ballmer und Elop. Den anderen Herstellern, die es sowieso schon sehr schwer mit Windows Phone haben, dürfte das wohl eher weniger schmecken. Es wäre wenig erstaunlich, wenn der ein oder andere Partner sich nunmehr überlegen würde, seine Kräfte künftig lieber auf Android zu konzentrieren, das den Markt inzwischen klar dominiert.

--- forum[x] ---Deshalb warnt auch Adrian Drozd, ICT Research Director bei »Frost & Sullivan« Microsoft klar davor, seine Partner zu verärgern oder gar vergessen. »Um Marktanteile zu gewinnen, müssen Samsung und HTC an Bord bleiben, und eventuelle Bedenken aufgrund der Akquisition müssen aus dem Weg geräumt werden. Microsoft kann Nokia dafür einsetzen, eine echte Innovation auf der Plattform voranzutreiben, so wie es Google mit Motorola macht. Um jedoch erfolgreich zu sein, muss es seine guten Beziehungen mit seinen Partner weiterhin aufrecht erhalten«, so Drozd.


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