24 der größten Mobilfunkunternehmen der Welt, darunter AT&T, Deutsche Telekom, Orange und Telefónica wollen künftig als App-Alianz auf einer gemeinsamen Plattform Applikationen für Smartphones verkaufen. Ziel ist es, dem mächtigen Apple-Imperium auf dem App-Markt Paroli zu bieten.
Auf dem Markt für Apps gibt es bislang - je nach Betriebssystem - zigtausend Angebote. Und auch die Zahl der Anbieter wächst. Google setzt auf den Android Market, Nokia hat seinen Ovi Store, Microsoft den Windows Market Place und Samsung seine Samsung Apps. Scheinbar übermächtiger Vorreiter ist dennoch Apple mit dem App Store. Die Nachteile solch einer Situation liegen auf der Hand: Während Nutzer durch ihr Mobiltelefon an ein bestimmtes Downloadportal gebunden werden, entscheiden Entwickler, mit welchem Betriebssystem sie die meisten Anwender erreichen. Auf diese Weise wächst die Diskrepanz zwischen den Anbietern - und das ist schlecht für die Nutzer. Auf dem Mobile World Congress 2010 möchte eine globale Initiative diesem Trend entgegenwirken - mit einem weltweit einheitlichen und plattformübergreifenden Apps-Portal.
Das Projekt trägt den Namen „Wholesale Applications Community" und wird von 24 der größten Mobilfunkunternehmen der Welt, darunter AT&T, Deutsche Telekom, Orange, Telecom Italia, Telefónica, TeliaSonera, Vodafone und China Mobile getragen - in der Summe sind das rund drei Milliarden Kunden. Unterstützt wird der Zusammenschluss von der Industrievereinigung GSM Association (GSMA), die weltweit fast 800 Mobilfunkanbieter vertritt. Geplant ist eine Verkaufsplattform, die unabhängig vom Betriebssystem, Hersteller oder Gerät die zentrale Anlaufstelle für Nutzer und Entwickler von Applikationen darstellt.
Hintergrund der Initiative sind die hohen Erwartungen an den Wachstumsmarkt Smartphone-Apps. Analysten sind derweil skeptisch, ob man Apple auf diese Weise wirklich gefährlich werden können, schließlich fehle die „Marketingkraft" des Apple-Imperiums.