funkschau: Carrier-Ethernet erlebt derzeit weltweit einen Boom. Ist die Technik reif für den flächendeckenden Einsatz?
Michael Vollert: Generell gilt also ein klares „Ja" für die technischen Voraussetzungen. Wie immer ist es aber auch eine Frage der individuellen Einsatzszenarien, Anforderungen und Infrastrukturen, die über die Gesamtfunktionalität entscheiden. Gerade in kritischen Einsatzbereichen oder in Servicenetzen wird man nach wie vor nicht um entsprechende Tests herumkommen.
funkschau: Für welche Aufgaben ist Carrier-Ethernet prädestiniert?
Vollert: Derzeit ist im Carrier-Umfeld vor allem das Thema Mobile-Backhaul interessant, im Unternehmensumfeld gibt es eine ganze Reihe von Einsatzgebieten von Zweigstellenanbindung über Virtualisierung bis zu Backup.
funkschau: Wie steht es um entsprechende Service-Angebote in Deutschland?
Vollert: Wir sehen mehr und mehr Angebote von deutschen Carriern und Providern sowohl im nationalen als auch in regionalen Bereichen. Mit der Definition der Netzwerk-zu-Netzwerk-Schnittstelle ENNI wird sich das Angebot weiter erhöhen.
funkschau: Wie können Unternehmen von Carrier-Ethernet profitieren?
Vollert: Unternehmen profitieren von einer ausgereiften und einfach zu handhabenden Technik, hoher Flexibilität und einfacher Skalierbarkeit. Abhängig von den Service-Anbietern sollten auch die Kosten im Vergleich deutlich geringer sein.
funkschau: Welche Voraussetzungen sind notwendig, um unternehmenskritische Infrastrukturen auf Carrier-Ethernet aufzusetzen?
Vollert: Es ist für Unternehmen ganz klar notwendig, nachweislich garantierte Konditionen im Hinblick auf die Leistungen und Qualitäten der vereinbarten Services zu erhalten. Wie immer im Umfeld kritischer Applikationen bieten ausschließlich Tests im Vorfeld die Sicherheit im produktiven Betrieb.