In vielen Fällen sind die folgenden Fragen interessant:
- Mit welcher Geschwindigkeit kann eine Verbindung zum Netz hergestellt werden?
- Kann der Anschluss das VoIP-Telefon mit Strom versorgen?
- Ist ein Zugang zum Internet vorhanden?
- Kann der Netzdrucker benutzt werden?
Diese Fragen können erst geklärt werden, wenn neben der Kabelzertifizierung auch weitere Tests durchgeführt werden. Dazu gehören die Überprüfung der Verbindungsgeschwindigkeit, des Verbindungsstatus’ sowie der Verfügbarkeit des Gateways, der DHCP-Server und der DNS-Server. Mit dem passenden Test-Equipment lässt sich im Falle von Änderungen in einer bestehenden Umgebung die Verbindung sofort in Betrieb nehmen, und es können die Übertragungsfähigkeiten des Anschlusses dokumentiert werden. Der Kabelinstallateur erhält damit eine zusätzliche Garantie, dass das volle Potenzial des Netzes nutzbar ist.
Nutzen der Zertifizierung installierter Verbindungen
Die Zertifizierung der Verkabelung dient zwei Hauptzwecken: Zum einen gibt sie dem Installateur einen neutralen Maßstab an die Hand, mit dem er gegenüber dem Eigentümer des Gebäudes nachweisen kann, dass sämtliche Komponenten der Verkabelung die Vorgaben erfüllen und fachgerecht in einer Weise installiert wurden, dass sie für die gewünschten Datenraten geeignet sind. Andererseits können Netzeigentümer den Verkabelungsstandards entnehmen, welche Leistung sie in Zukunft erwarten können, wenn die Geschwindigkeit von Netzen weiter steigt.
Die Installation einer leistungsfähigeren Verkabelung gibt dem Netzeigentümer die Gewähr, dass er seine Systeme aktualisieren kann, ohne auch die Verkabelung erneuern zu müssen. Beispielsweise könnte ein Eigentümer, der ein 10/100-Base-TNetz einsetzt, sich für die Installation von Verkabelung nach Klasse Ea entscheiden, da er in einigen Jahren die Aufrüstung aller Systeme auf 1.000-Base-T und mehrerer Verbindungen zwischen Servern auf 10 Gigabit-Ethernet plant. Für größtmögliche Flexibilität bei der Aufstellung zukünftiger Server spezifiziert er Kabel nach Klasse Ea im gesamten Netz. Wäre ein langsameres Protokoll für seinen zukünftigen Bedarf ausreichend gewesen, hätte er ein weniger hochwertiges Verkabelungssystem wählen können, sofern es für die gewünschte Bandbreite geeignet ist.
Autor
Stefan Klotzbücher ist Regional Distribution Manager Benelux, Nordic und Dach bei Fluke Networks.