Smartphone, Tablet und Co. geraten 2016 noch stärker ins Visier von Cyberkriminellen. Gleichzeitig werden die Methoden der Datendiebe noch ausgefeilter.
Die Angriffe auf mobile Geräte werden in diesem Jahr noch deutlich zunehmen. Laut Panda Securitys IT-Sicherheitsprognose für 2016 werden die Attacken zudem gezielter und ausgefeilter sein als bisher. Vor allem das weit verbreitete Betriebssystem Android befindet sich im Visier der Kriminellen.
Die Experten gehen davon aus, dass es eine Zunahme von direkten Angriffen durch Rootkit-Techniken geben wird, die es den Hackern erlauben, sich vor dem Betriebssystem und den Sicherheitslösungen zu verstecken. »Angriffe auf Android sind bereits in den vergangenen Jahren immer häufiger vorgekommen. 2016 wird es jedoch neue Methoden für die Infektion von Mobilgeräten geben. Wir werden mehr Bedrohungen erleben, die das Gerät rooten, was ihre frühzeitige Erkennung und Beseitigung zu einer nahezu unlösbaren Aufgabe für Antiviren-Software machen wird«, sagt Luis Corrons, Technischer Leiter der PandaLabs. Eine Ausnahme seien IT-Security-Lösungen, die bereits vorab vom Werk installiert wurden.
Generell werden die Entwicklung und Verbreitung von neuen Malware-Exemplaren 2016 exponentiell zunehmen, die darauf abzielen, Nutzer aller Arten von digitalen Geräten zu infizieren, sind die Sicherheitsexperten überzeugt. Darüber hinaus wird es 2016 voraussichtlich einen Anstieg von Infektionen via JavaScript sowie eine zunehmende Anzahl von Cyberkriminellen geben, die Powershell nutzen. Powershell ist ein Tool, das in Windows 10 enthalten ist und es ermöglicht, Skripte mit allen Arten von Funktionalitäten auszuführen. Derartige Tools könnten nach Einschätzung des Sicherheitsunternehmens vermehrt dazu genutzt werden Anwender zu attackieren. Vorrangiges Ziel von Cyberkriminellen ist es auch in diesem Jahr, eine große Anzahl von Personen und Unternehmen anzugreifen, um dabei größtmögliche Profite zu erzielen. Aus diesem Grund werden sie weiterhin Tools wie Exploit Kits verwenden. Da viele aktuelle IT-Security-Lösungen nicht in der Lage sind, derartige Angriffe effektiv zu bekämpfen, ist die Infektionsrate sehr hoch, so die Einschätzung.
Angesichts der stark steigenden Anzahl von Bedrohungen und der technisch immer ausgereifteren Angriffe werden sowohl Unternehmen als auch Privatanwender im kommenden Jahr zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen müssen, um sich vor den vielfältigen IT-Gefahren zu schützen.
Das Internet der Dinge wird 2016 eine Blütezeit erleben: Mehr Geräte als je zuvor werden an das Internet angeschlossen sein. Aus diesem Grund werden Cyberkriminelle vermehrt Angriffe auf diese Geräte starten. Einen ersten Vorgeschmack gab es bereits 2015 im Bereich der »Connected Cars«. Hacker konnten hier die Fernsteuerung der Fahrzeuge übernehmen.
Das Sicherheitsunternehmen weist zudem darauf hin, dass Bezahlplattformen auf Mobilgeräten 2016 verstärkt dem Prüfstand stehen. Denn auch hier gilt: Je beliebter diese Zahlungsmethode wird, desto attraktiver wird sie für Hacker. Sie könnte Kriminellen eine einfache und lukrative Möglichkeit bieten, direkt an Geld zu kommen, so die Warnung.