Mit einem neuen Mann an der Unternehmensspitze will Nokia jetzt zu neuer Größe auflaufen. Erstmals wird der Konzernchef kein Finne sein. Der Neue heißt Stephen Elop und war zuvor bei Microsoft tätig.
Dort verantwortete der 46-Jährige den Geschäftskundenbereich. Der IT-Ingenieur Elop löst den bisherigen Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo ab, der seinen Posten bereits zum 20. September räumen muss und mit sofortiger Wirkung nicht mehr Mitglied des Nokia-Aufsichtsrates ist. Trösten werden Kallasvuo vermutlich die 4,6 Millionen Euro, die er Brancheninsidern zufolge als Abfindung erhält.
Mit dem Austausch reagiert der Konzern offenbar auf die anhaltende Flaute im Geschäft. Vor allem im Smartphone-Segment hat der Telekommunikationskonzern den Anschluss verpasst. Das soll sich jetzt ändern, und das schnell. »Die Zeit ist reif, die Erneuerung des Unternehmens in Gang zu bringen«, sagt Verwaltungsratschef Jorma Ollila. »Wir glauben, dass Stephen sowohl Innovationen als auch effiziente Durchführung der Unternehmensstrategie erreichen kann, um für unsere Aktionäre eine weitere Wertsteigerung zu liefern«.
Vom Neuen erhoffen sich die Mitglieder des Nokia-Aufsichtsrates viel: Er soll das Unternehmen schleunigst durch die Krise in Richtung Erfolg steuern und sich gegen Konkurrenten im Smartphone-Geschäft durchsetzen . »Nokia hat eine einzigartige globale Position sowie eine große Marke, auf der wir aufbauen können«, zeigt sich Elop überzeugt.
Die Aktionäre scheinen den Aussagen des Neuen zu glauben und den Wechsel an der Spitze positiv zu bewerten. Kurz nach der Bekanntgabe des Wechsels war die Nokia-Aktie um sechs Prozent angezogen.
Von dem Erfolg hängt einiges ab. Immerhin sind weltweit knapp 130.000 Menschen bei Nokia beschäftigt.