Öffentliche Institutionen sind am Einsatz mobiler Lösungen zwar interessiert, doch im Vergleich zur freien Wirtschaft ist hier noch relativ wenig umgesetzt worden, sagt eine aktuelle Untersuchung.
Die Studie »Mobile Enterprise Review« hat Lünendonk im Auftrag von Steria Mummert Consulting durchgeführt. Klare Kernaussage: Dass mobile Lösungen Produktivitätssteigerungen mit sich bringen können, sehen fast zwei Drittel aller Befragten Entscheider aus Wirtschaft und öffentlichem Sektor so. Als Hemmnisse sehen die Befragten neben Sicherheitsaspekten auch Komplexitäts- und Integrationsfragestellungen bei der Ausweitung mobiler Lösungen.
Die befragten Organisationen unterscheiden sich derzeit noch stark in Bezug auf die bisherige Nutzungsquote und hinsichtlich der aus ihrer Sicht sinnvollen Mobilitätsquote. Der Anteil der Mitarbeiter, die mobil auf interne Prozesse zugreifen können, liegt im öffentlichen Dienst bei etwas mehr als einem Viertel und damit deutlich unter dem Nutzungsgrad von Industrieunternehmen (52 Prozent).
Die Mehrzahl der öffentlichen Institutionen nutzt mobile Lösungen noch nicht in Fachverfahren, sondern zunächst hauptsächlich in den Bereichen Kommunikation, Kollaboration und Dokumentenaustausch. Produktivitätssteigerungen sind daher noch in allen Bereichen möglich: An der Schnittstelle zum Bürger, in der internen Aufgabenerfüllung und in der Zusammenarbeit der Verwaltungsinstitutionen untereinander.
Als Hürden beim Ausbau mobiler Lösungen sehen die Befragten im öffentlichen Sektor insbesondere Fragen der Sicherheit sowie des Datenschutzes und der damit verbundenen Governance- und Compliance-Anforderungen. Dazu zählt neben dem kontrollierten Umgang mit persönlichen Endgeräten der Mitarbeiter (BYOD) auch die Trennung von geschäftlichen Anwendungen und Daten von externen Apps.
»Diese Herausforderungen können öffentliche Organisationen genauso in den Griff bekommen wie Komplexitäts- und Integrationsfragestellungen«, meint Michael Hagedorn, Leiter Public Services bei Steria Mummert Consulting. »Dazu müssen sie aus der Vielzahl an technischen Architekturen und Werkzeugen die für die jeweilige IT- und Prozesslandschaft geeignete Kombination auswählen. Die Einführung kann durch ein erprobtes und strategisch verankertes Vorgehen abgesichert werden«.