Während sich Hersteller wie Apple und Samsung noch darum streiten, wer das dünnste Smartphone der Welt im Programm hat, zeigen ihnen kanadische Forscher jetzt, wo es lang geht: Ihr Prototyp ist nicht viel dicker als ein Blatt Papier.
Fast alle Smartphone-Hersteller kämpfen damit, dass die Geräte zwar immer mehr Funktionen haben, dabei aber gleichzeitig eher schrumpfen als wachsen sollen. Während Teile wie der Prozessor dabei immer kleiner werden, ist dies beispielsweise beim Akku jedoch nur sehr begrenzt möglich. So streiten sich die großen Hersteller darum, wer das dünnste Smartphone im Angebot hat: Apple gibt sein iPhone 4 mit 9,3 mm an, LG das Optimus Black mit 9,2 mm, und Samsung das Galaxy S2 mit 8,49 mm.
Wie dünn ein voll funktionsfähiges Smartphone allerdings wirklich sein kann, haben jetzt einige kanadische Wissenschaftler der Queen’s Universität gezeigt. Der von ihnen gebaute Prototyp eines »Paperphone« ist weniger als drei Millimeter dick und damit nicht viel mächtiger als ein paar Blatt Papier. Dennoch wartet das Paperphone mit einem gut lesbaren 3,7 Zoll-Display (9,4 Zentimeter) auf und kann wie andere Smartphones auch genauso gut als MP3-Player oder E-Book-Reader verwendet werden.
Herzstück des Paperphone ist ein E-Ink-Display, ähnlich wie es auch in vielen E-Book-Readern zum Einsatz kommt. Dadurch wird der Bildschirm flexibel und kann trotz Biegung sogar noch ein scharfes Bild ohne Flimmern erzeugen. Dies eröffnet unter anderem neue Möglichkeiten für die Steuerung und Handhabung, so dass beispielsweise Funktionen durch biegen des Bildschirms angesteuert werden können. Darüber hinaus ist die E-Ink-Technologie äußerst stromsparend. Einziger Nachteil ist jedoch, dass es entsprechende Displays in Massenfertigung bisher nur in Schwarz-Weiß gibt, Varianten mit Farbdarstellung befinden sich erst noch in der Entwicklung.
Hier sehen sie das Paperphone der kanadischen Wissenschaftler im Einsatz: