Telekom-AT&T-Deal auf dem Prüfstand

Platzt der Verkauf von T-Mobile?

25. März 2011, 15:25 Uhr | Ulrike Garlet
Telekomchef René Obermann und AT&T-Chef Randall Stephenson

Die geplante Übernahme von T-Mobile USA durch den a Mobilfunkriesen AT&T ruft die Wettbewerbshüter auf den Plan. Beobachter gehen davon aus, dass die Übernahme, die AT&T zur neuen Nummer eins im amerikanischen Mobilfunkmarkt machen würde, nur unter Auflagen genehmigt wird.

Die Übernahme der amerikanischen Telekom-Tochter T-Mobile USA durch AT&T könnte sich länger hinziehen. Erst vor einer Woche hat die Deutsche Telekom angekündigt, ihre schwächelnde US-Tochter T-Mobile USA an dem amerikanischen Mobilfunkriesen AT&T zu verkaufen. Bevor es dazu kommt, müssen die beiden Unternehmen allerdings noch die Wettbewerbshüter überzeugen - und das dürfte keine leichte Aufgabe werden. »Diese Transaktion wird auf keinen Fall durchgewunken«, hat ein Vertreter der US-Kartellbehörde FCC, der anonym bleiben möchte, bereits gesagt. Bislang habe die Prüfung allerdings noch nicht begonnen.

Die geplante Übernahme würde die Machtverhältnisse im amerikanischen Mobilfunkmarkt ordentlich umkrempeln. Mit 101 Millionen Kunden ist derzeit noch Verizon ist die Nummer eins unter den US-Mobilfunkanbietern. AT&T folgt nur knapp dahinter mit 96 Millionen Kunden. Als Nummer drei folgt Sprint mit 50 Millionen, T-Mobile war bislang die Nummer vier mit 34 Millionen Kunden. Könnte AT&T die Telekom-Tochter übernehmen, wäre der Konzern die klare Nummer eins im amerikanischen Mobilfunkmarkt.

Mit dem Zusammenschluss von AT&T und T-Mobile USA entstehe ein »Koloss« mit rund 130 Millionen Kunden, hat etwa das »Forbes Magazin« bereits festgestellt. Die »New York Times« befürchtet infolge des abnehmenden Wettbewerbs steigende Preise.

Nun wird es spannend, ob US-Justizministerium und der Netzregulierer FCC diese Entwicklung billigen. Beobachter gehen davon aus, dass die Behörden der Übernahme nur zustimmen werden, wenn AT&T weitreichende Auflagen erfüllt. AT&T-Chef Randall Stephenson hat bereits eingeräumt, dass er mit Auflagen rechne. Allerdings betonen sowohl Stephenson als auch AT&Ts Chefjustiziar Wayne Watts, dass es auf regionaler Ebene noch eine Reihe weiterer Konkurrenten im amerikanischen Mobilfunkmarkt gebe. »Es wird auch nach dem Geschäft einen großen Wettbewerb geben«, versicherte Watts in einer Konferenz mit Analysten und Journalisten.

Wenig begeistert von dem geplanten Deal ist vor allem der amerikanische AT&T-Konkurrent Sprint. Firmenchef Dan Hesse hat bereits angekündigt, den Kongress einzuschalten.


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