Das American National Standards Institute (Ansi) hat in der Richtlinie T1.101-1987 vier Definitionsebenen (Stratum Level) für die Anforderungen an die zeitlichen Stabilitäten verschiedener Abschnitte in digitalen Netzwerken festgeschrieben.
Stratum 1 beschreibt die allgemein übergeordnete Zeitbasis, die aus der Caesium-133-Strahlung abgeleitet wird. Ein Frame Slip darf hier frühestens nach 72 Tagen auftreten.
In der zweiten Ebene – diese Definitionen gilt für den Bereich der Central Offices – ist ein Slip immerhin noch erst nach sieben Tagen zulässig. Es werden also sehr hochpräzise Geräte und Synchronisationsverfahren innerhalb des gesamten Netzabschnittes benötigt.
Der dritte Stratum Level – der Bereich der Local Offices – sieht zwei Definitionen vor: Stratum 3E basiert auf Anforderungen von Sonet-Systemen. Die Stabilitätsanforderung betragen 1x10-8/Tag und die Abweichungen dürfen lediglich einen Frame innerhalb von 3,5 Stunden betragen. Dagegen ist die Definition für Stratus 3 großzügiger. Hier liegt die Stabilitätsdefinition eine ganze Dekade niedriger und so werden immerhin alle sechs Minuten Frame Slips toleriert. Stratum 3E beschreibt unter anderem die Anforderungen der Kommunikation von Basisstationen in Mobilfunknetzen.
Die Ebene 4 (Stratum 4/4E) bezieht sich auf die Endkundensysteme.
Synchronisations-Standardisierungen
Das Thema Standardisierung wird von drei – bei der Entwicklung von Carrier-Ethernet maßgeblich involvierten – Organisiationen bearbeitet:
Das Sekundenproblem
Um eine brauchbare Synchronisation aller beteiligten Komponenten in einem Netz zu erreichen, ist eine eindeutige Definition der Zeitbasis erforderlich. Hier gibt es jedoch bereits Probleme. Die 1956 definierte SI-Einheit „Sekunde“ wird als der 86.400ste Teil eines Sonnentages beschrieben. Allerdings ist diese astronomische Größe keinesfalls konstant, so dass innerhalb eines Jahres eine Sekunde Abweichung zu kalkulieren ist. Aktueller und präziser ist die Definition der Sekunde auf der Basis des Caesium-133- Atoms. Die Definition der SI-Einheit der Sekunde lautet hier: „Die Sekunde ist das 9.192.631.770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen der Nuklids Caesium-133 entsprechenden Strahlung.“
Während solche Feinheiten auf den menschlichen Alltag keinen Einfluss haben, sind die Abweichungen für schnelle Kommunikationsnetze dagegen gewaltig. Bei einem 10 GBit/s-System bedeutet die Abweichung bereits eine Drift von bis zu 31 Bit pro Datenframe. Von Synchronisation kann also nur dann gesprochen werden, wenn konsequent in allen Teilen des Netzes eine einheitliche Definition für die Zeitbasis verwendet wird.
Pseudowire-Standards
Standards für Pseudowire-Konzepte über Ethernet werden von der Internet Engineering Task Force (IETF), der International Telecommunications Union (ITU-T) und dem Metro-Ethernet-Forum (MEF) erarbeitet. Unter anderem sind hier zu nennen: