Um über Satellit Fernsehbilder zu empfangen oder eine stabile Internetverbindung aufzubauen, ist ein fester Standort für die Antenne nötig. Ein Doktorand der TU Darmstadt hat eine elektronisch schwenkbare Antenne entwickelt, die Autos, Schiffen und Flugzeugen eine stabile Funkverbindung zu Satelliten ermöglichen soll.
Satellitenkommunikation für flexible Standortanbindung
Skalierbare Testlösung für 3G- und 4G/LTE-Netze
Da ein Auto oder Flugzeug in Bewegung permanent die Richtung zu dem Satelliten, von dem es Signale empfangen soll, ändert, muss sich die Antenne für eine stabile Verbindung zum Satelliten während der Fahrt ständig zum Satelliten ausrichten. Auf Basis der LCD-Technik hat Onur Hamza Karabey, ein Doktorand der Technischen Universität Darmstadt, eine Antenne entwickelt, die sich ohne bewegliche Teile auf eine Funkquelle ausrichtet, sie verfolgt und die Signale verstärkt. Die LCD-Matrix besteht aus regelmäßig angeordneten Flüssigkristallmodulationselementen. Jedes Element kann mithilfe elektrischer Spannung das Auftreffen einer Radiowelle auf der Antenne individuell verzögern. Wie lange die Verzögerung dauert, hängt von der Größe der Spannung ab. Damit lässt sich erreichen, dass Funkwellen aus einer bestimmten Richtung verstärkt werden und die Matrix die Funkintensität einsammelt, die auf die gesamte Fläche auftrifft.
Da sie ohne bewegliche Teile auskommt, ist die Antenne in Millisekunden ausgerichtet, so Karabey. Der Erfinder betont außerdem, dass sich die Antenne aufgrund der geringen Dicke von etwa einem halben Zentimeter leicht in ein Autodach integrieren lasse, ohne sichtbar zu sein. Das ideale Anwendungsgebiet der Antenne sieht Karabey im stabilen Empfang von Fernseh-, Internet- und Kommunikationsdiensten in Autos, Schiffen, Flugzeugen und anderen Fortbewegungsmitteln. Im Vergleich zu herkömmlichen mobilen Satellitenantennen, soll sie mit einem Preis von unter 600 Euro sogar deutlich günstiger ausfallen, da sie auf die gleiche Weise herzustellen ist wie ein LCD-Bildschirm.