IDC-Studie

Sicherheitsrisiko Mensch mit Mobilgerät

28. Juni 2015, 21:34 Uhr | Elke von Rekowski
Mobile Mitarbeiter als Sicherheitsrisiko fürs Firmennetz (Grafik: IDC).

Die Verwendung mobiler Geräte kann für das Firmennetzwerk fast ebenso gefährlich sein wie Malware und Phishing, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Denn viele Anwender werden zum Sicherheitsrisiko.

Neben Malware und Phishing kristallisiert sich die Verwendung mobiler Geräte und damit der Anwender als ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko für das Firmennetzwerk heraus. Das ist das Ergebnis der neuen IDC-Studie »Mobile Security in Deutschland 2015«. Bei der im Mai 2015 durchgeführten Befragung unter 243 IT- und Fachbereichs- Entscheidern aus Unternehmen in Deutschland mit mehr als 100 Mitarbeitern wurde gezielt das Bedrohungspotential unter die Lupe genommen.

Die Gewährleistung der Sicherheit im Umgang mit mobilen Geräten, Apps und Inhalten ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen für deutsche Unternehmen. Die Verbesserung der IT-Sicherheit ist nach Einschätzung von 66 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen die wichtigste Anforderung an die Unternehmens-IT in den kommenden zwei Jahren. Die wachsende Verbreitung von mobilen Devices, neue mobile Angriffsszenarien und das Zusammenwachsen von privater und geschäftlicher Technologie treiben aus Sicht von IDC die Notwendigkeit zum Handeln an. Die Absicherung von mobilen Technologien ist dringend geboten, denn die befragten Unternehmen berichten im Durchschnitt von mehr als sechs Sicherheitsvorfällen in den vergangenen zwölf Monaten, in die mobile Geräte verstrickt waren. Ein beachtlicher Wert vor dem Hintergrund, dass Informationen, die durch einen Sicherheitsbruch abfließen, einen finanziellen Schaden, rechtliche Konsequenzen und einen Imageverlust zur Folge haben können.

Auch wenn Cyber-Kriminelle aufgrund der heterogenen Betriebssystemlandschaft mit mobilen Angriffen kaum eine hohe Reichweite erzielen können, ist ein deutlicher Anstieg von mobiler Malware in den letzten Jahren festzustellen. Dies gilt insbesondere für das Betriebssystem Android, das nach einer IDC-Studie aus dem Oktober 2014 durchschnittlich auf mehr als 40 Prozent der privaten und geschäftlichen Geräte in deutschen Unternehmen läuft.

Die Handlungsfelder zur Absicherung von mobilen Technologien sind nach Einschätzung von IDC vielfältig. Diese erstrecken sich von der mobilen Hardware samt Betriebssystem, über Apps, Dateien und Dokumente bis hin zu Messaging und Sprachtelefonie. Dabei sind nach Ansicht von jedem zweiten IT-Entscheider die Absicherung der mobilen Geräte und der OS die aktuell größten Herausforderungen, gefolgt von Apps (29 Prozent) und mobilem Content (21 Prozent). Der Bedarf an externer Unterstützung durch Security-Provider, EMM-Anbieter und spezialisierte Mobile Security-Firmen werde laut IDC in den kommenden Monaten spürbar anziehen.

Die befragten Fachbereichs-Verantwortlichen finden, dass Schulungen das beste Mittel sind, um die mobile Sicherheit zu verbessern. 95 Prozent der Fachbereichs-Verantwortlichen, die ein Training erhalten haben, berichten von einer Verbesserung im Umgang mit mobilen Technologien. »Die Sensibilisierung der Mitarbeiter muss in deutschen Unternehmen künftig einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen“, fordert Mark Alexander Schulte, Consultant und Projektleiter bei IDC. Er ist davon überzeug: »Für viele Unternehmen ist das Anwenderfehlverhalten nach wie vor die größte Hürde bei der mobilen Sicherheit.« Am Ende sei eine Security-Lösung wirkungslos, wenn der Mitarbeiter sie umgehe.


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