1234 oder 0000

So einfallslos sind die Passwörter von iPhone-Nutzern

15. Juni 2011, 14:19 Uhr | Elke von Rekowski
Wenn es um das Erstellen von Passwörtern geht, sind iPhone-Nutzer offenbar nicht sehr einfallsreich (Foto: Apple).

Dieben von iPhones wird das Leben wahrlich nicht schwer gemacht. Denn die meisten Nutzer des Apple-Mobiltelefons sind nicht gerade phantasievoll bei der Auswahl ihrer Passwörter. Das hat jetzt der Anbieter der App »Big Brother Camera Security« herausgefunden

Die App hat laut seinem Anbieter Daniel Amitay die Passwörter von 200.000 iPhone-Usern ausgespäht, indem sie anonym von den iPhones gesammelt worden sind. Da das iPhone nur eine vierstelligen Zahlenkombination zur Zugangssicherung vorsieht, hat Amitay dementsprechend auch nur Zahlenkombinationen auswerten können, die in dieses Schema passen und diese in einer Top Ten veröffentlicht. Auf Platz eins mit rund 9.000 Usern befindet sich die einfallslose Reihe »1234«, auf Platz zwei abgeschlagen mit 5.000 Anwendern landet »0000«, was nicht sehr überrascht. Aber der dritte Platz mit ebenfalls fast 5.000 Nutzern wird von 2580 belegt, was erst einmal verwunderlich ist, weil es keinen direkten gesellschaftsübergreifenden Bezug dazu gibt. Schaut man sich aber das virtuelle Tastenlayout eines iPhone an, wird der Grund schnell klar: Es ist einfach nur dir mittlere Zahlenkolonne nach unten durchgetippt.

Daniel Amitay hat mit seiner iPhone-App Big Brother Camera Security herausgefunden, welche Passwörter seine Nutzer in der App verwenden. Das Sammeln der Passwörter durch den Entwickler ist natürlich fragwürdig, er versichert aber, dass dies anonymisiert erfolgt ist. Zudem können die Daten kaum als repräsentativ gelten, da nur Daten von iPhone-Besitzern erhoben wurden, die diese App verwenden. Trotzdem sind sie interessant, wenngleich nicht überraschend. Gesammelt wurden mehr als 200.000 vierstellige Passwörter.

Auch auf den anderen Plätzen sind noch relativ leicht zu erratende Kombinationen die Favoriten. Der Anbieter der App schließt daraus, dass ein gefundenes oder gestohlenes iPhone für den neuen »Besitzer« relativ schnell wieder nutzbar gemacht werden kann, da triviale Kombinationen keinen Schutz bieten. Für die meisten Anwender der Big Brother App stellt sich allerdings noch eine Frage: Hat Amitay wirklich nur die Zugangscodes anonym gesammelt oder noch mehr Daten ausspioniert? Wer sicher gehen will, sollte auf »Big Brother Camera Security« sicherheitshalber lieber verzichten.


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