Die Anzahl neuer Computerschädlinge ist auf Rekordniveau. Bis Ende 2010 rechnen die Experten der G Data Security Labs mit zwei Millionen neuen Schadprogrammen. Besonders verlockend: die Nutzer der populären sozialen Netzwerke.
Laut Nielsen Online nutzt 51 Prozent der Deutschen nutzt soziale Netzwerke wie Facebook oder Xing. Und auch Unternehmen sehen bereits die Chancen, die das Web 2.0 für Personalgewinnung und Marketing bereithält. Dem Magazin Finanzen, Markt & Meinungen zufolge, nutzt heute jedes zweite deutsche Unternehmen Social Media zur Kommunikation. Die Vorteile: schnellstmögliche Verbreitung der Informationen, Verbesserung des Services und der Kundenbindung. Das große Risiko: der Kontrollverlust.
Die große Popularität der sozialen Medien lockt jetzt auch Internet-Kriminelle an, die ihrerseits die Nutzer und Netzwerke attackieren. Mit speziellen Computerschädlingen erbeuten die Täter gezielt Zugangs- und persönliche Daten der Networker. Generell beobachtet G Data in diesem Jahr eine immense Steigerung von Schadcode: Die Anzahl neuer Computerschädlinge hat mit 1.017.208 Schadprogrammen im ersten Halbjahr 2010 bereits einen neuen Rekord aufgestellt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einer Steigerung von 50 Prozent. Tendenz steigend.
„Die aktuellen Zahlen sind besorgniserregend. Im vergangenen halben Jahr hat die Malware-Industrie pro Minute fast vier neue Schädlinge veröffentlicht. Wir erwarten daher, dass im zweiten Halbjahr die zwei Millionen-Grenze deutlich überschritten wird", erläutert Ralf Benzmüller, Leiter der G Data Security Labs. „Angreifer haben verstärkt Soziale Netzwerke und deren Mitglieder im Blickfeld. Aufgrund der hohen Nutzerzahlen sind diese ein besonders lohnendes Angriffsziel. Sicherheitslecks und Datenpannen, durch die verschiedene Plattformen in der Vergangenheit auffielen, machen es Kriminellen immer wieder leicht."