In Stockholm warnen derzeit an mehreren Stellen im Stadtgebiet Verkehrsschilder vor unachtsamen und abgelenkten Smartphone-Nutzern. Gerade in belebten Fußgängerzonen drohen Zusammenstöße mit den Smartphone-Zombies.
Wer schon einmal dort war, weiß es: Stockholm ist eine echte Perle in Skandinavien. Trotz kräftiger Minusgrade im Winter und immens hoher Kosten für alkoholische Getränke besuchen ganzjährig viele Touristen die schmucke, schwedische Hauptstadt. Um sich dort zu orientieren oder einfach einmal ein paar Grüße zu senden, nutzen viele Besucher nicht etwa Stadtplan und Postkarte, sondern ihr Smartphone. Die Folge: Sie sind vom eigentlichen Geschehen völlig abgelenkt und machen fast wie Geisterfahrer die Straßen unsicher.
In den Straßen Götgatan, Slottsbacken und Mäster Samuelsgatan warnen die Passanten deshalb jetzt neuartige Verkehrsschilder vor den Handy-Trotteln. Die Schilder zeigen eine Frau und einen Mann, die auf ihr Smartphone schauen und somit nicht mitbekommen, was um sie herum passiert.
Obwohl die Schilder sehr »offiziell« aussehen, handelt es sich aber nicht um echte, neue Verkehrszeichen. Hinter dem von der Stadt genehmigten Kunstprojekt steckt der Schwede Jacob Sempler. Er will mit dieser Aktion Menschen zum Nachdenken bewegen. Statt auf das Display zu starren, sollen sie wieder aufmerksam durch die Straßen gehen.
Ganz gelungen ist das Kunstprojekt aber nicht: Einem schwedischen Radiosender sagte der Künstler, dass viele Fußgänger die Schilder gar nicht bemerken. Sie würden stattdessen auf ihr Telefon schauen.
Das Wort »Smombies« für die geistesabwesenden Smartphone-Zombies wurde in diesem Jahr in Deutschland zum Jugendwort 2015 bestimmt. Die Initiative des Wörterbuchverlages Langenscheidt stieß allerdings auf viel Kritik. Jugendorganisationen bemängelten, dass Smombie keineswegs ein gebräuchlicher Begriff unter Jugendlichen sei.