Tipps zur Einführung von Unified-Communications

Stolperfallen der UC-Integration

30. April 2012, 14:04 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau
Mathias Hein, Consultant

Unified-Communications (UC) ist inzwischen bei fast 60 Prozent der Unternehmen in irgendeiner Form integriert. Normalerweise beginnt eine UC-Integration mit der Installation von Instant-Messaging und Web-Konferenzen und geht zu einem späteren Zeitpunkt in eine Sprachintegration, das Desktop-Video, Mobilität und schlussendlich in eine Business-Application-Integration über. Fünf Tipps, die Stolperfallen vermeiden helfen.

Da inzwischen viele Erfahrungen im Bereich der UC-Integration gemacht wurden, lässt sich aus den Fehlern und den Erfolgen lernen und somit die eigene UC-Strategie verbessern. Hier sind fünf Tipps, die nach unserer Einschätzung einen Erfolg bei der UC-Integration versprechen:

Tipp 1: Auf die Infrastruktur achten

Erfolgreiche Firmen optimieren ihr gesamtes Netzwerk, nicht nur das WAN, sondern auch das LAN, bevor sie mit einer UC-Einführung beginnen. Es müssen die individuellen Serviceklassen im Netzwerk bereitgestellt und dafür gesorgt werden, dass die Anruf- und Videoströme nicht auf Grund von Überlastungen im Übertragungskanal hängen bleiben. Eine Analyse der Übertragungsressourcen stellt sicher, dass für die zu übermittelnden Anwendungen genügend Bandbreite bereit steht und die Anforderungen an die Stromversorgung (inklusive der notwendigen USVs), den Optimierungsmaßnahmen (Traffic-Sharper, Datenkomprimierung und Caching) und der Redundanz erfüllt werden.

 

Tipp 2: SIP vereinheitlichen

Die Interoperabilität gehört zu den größten Herausforderung auf dem Weg einer erfolgreichen UC-Einführung. Dabei gilt es in einem bestehenden Netzsystem (aus Alt- und Neusysteme) die notwendigen Presence-Informationen bereitzustellen, Click-to-Call- oder Click-to-Conference-Funktionen zu unterstützen und ein einfaches Management zu ermöglichen. Die Vereinheitlichung der Systeme auf Basis des SIP-Protokolls reduzieren heute die Schwierigkeit eine einheitliche Kommunikation zwischen den im Netzwerk integrierten UC-Elementen bereitzustellen. Die Integration der unterschiedlichen Kommunikationssysteme (SIP, TDM, H.323) erfordern unter Umständen die zusätzliche Installation von Gateways. Die Verschmelzung der jeweiligen Protokollinseln in eine durchgängige Kommunikationsinfrastruktur lässt sich auf Basis eines oder mehrerer Session-Border-Controller (SBC) realisieren. Diese Komponenten transcodieren die Datenströme zwischen SIP und den nicht-SIP Protokollen.

 

Tipp 3: Nicht-technischen Aspekte beachten

Ein besonders wichtiger Aspekt für den Erfolg eines UC-Projekts besteht in der Beachtung aller geschäftlichen und organisatorischen Faktoren. UC berührt die verschiedensten Bereiche der Kommunikation – vom Desktop, über das Netzwerk und die Sicherheit bis hin zum Server. Vor der Einführung von UC-Funktionen sollte sichergestellt werden, dass das neue Projekt von den Bereichsleitern unterstützt wird und diese vom Nutzen der neuen Technologien für das Unternehmen überzeugt sind. Vor der eigentlichen Integration sollten auch die Erfolgsfaktoren beziehungsweise die  Erfolgskriterien feststehen, an der Erfolg beziehungsweise Misserfolg des Projekts (verbesserte Arbeitsabläufe, Betriebskostenreduzierung, Produktivitätssteigerung) gemessen wird. Es muss darüber hinaus auch sichergestellt werden, dass alle Abteilungen und alle betroffenen Teams in die Entscheidungen einbezogen werden. Viele Misserfolge oder Fehlschläge beruhen auf Managementfehler, die auf Grund von Fehlkommunikation,  keine oder falschen Entscheidungen getroffen werden. Beispielsweise wird ein Netzwerk-Team die Installation einer Videokommunikation nicht unterstützen, wenn das Netzwerk die Bandbreiten-Anforderungen nicht bereitstellen kann. Sind am UC-Projekt auch noch mehrere Anbieter beziehungsweise Betreiber beteiligt, dann gilt es die individuellen Zeitpläne eng zu verzahnen und die Zusammenarbeit beziehungsweise die Erwartungshaltung abzustimmen. Einer der größten Fehler bei einer UC-Einführungen entsteht durch die fehlende Kooperation der verschiedener Anbieter untereinander, da diesen keine klaren Kundenanforderungen vorliegen.

 

 

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Stolperfallen der UC-Integration
  2. UC-Managementstrategien

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Server, Datacenter

Matchmaker+