Flächendeckender Breitbandausbau

Studie prognostiziert geringere Investitionen

17. Februar 2014, 10:23 Uhr | Folker Lück
VDSL-Ausbau: Vectoring spart Kosten, reicht aber auf Dauer nicht aus. (Foto: Deutsche Telekom)

Laut einer aktuellen Studie lässt sich VDSL Vectoring Technik im Vergleich zu Glasfaseranschlussnetzen erheblich günstiger errichten. Der Investitionsaufwand sinkt um den Faktor vier.

Der flächendeckende Breitbandausbau ist eines der wesentlichen Ziele der Bundesregierung. Die Modellrechnungen des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) zeigen, dass ein reiner Glasfaseranschluss durchschnittliche Investitionen inHöhe von rund 2.400 Euro pro Kunde erfordert, ein VDSL Vectoring Anschluss hingegen nur etwa 550 Euro. In Ballungsgebieten sinkt der Investitionsbedarf für VDSL Vectoring sogar auf rund 300 Euro pro Kunde.

WIK-Direktor Karl-Heinz Neumann: »VDSL Vectoring ermöglicht Bandbreiten von 50 Mbps und mehr bei rund einem Viertel des Investitionsvolumens reiner Glasfaseranschlussnetze. Nach unseren Modellrechnungen würde ein nahezu flächendeckendes VDSL Vectoring Netz in Deutschland etwa 17 Milliarden Euro kosten«. Berücksichtigt man den bereits heute vorhandenen VDSL-Ausbau in Deutschland, sinkt der verbleibende Investitionsbedarf sogar auf etwas weniger als 14 Milliarden Euro. Allerdings sind im ländlichen Bereich auf Grund der Leitungslängen nicht überall Bandbreiten von 50 Mbps erreichbar.

Laut Neumann ist eine Vectoring-Strategie sowohl für die Telekom als auch für alternative Netzbetreiber hochattraktiv, wenn sich die Erwartungen an die technische Leistungsfähigkeit dieser Technik im Betrieb erfüllen.

Allerdings räumen die Wissenschaftler auch ein, das Vectoring keine echte Zukunftstechnologie ist: »Langfristig sind nur reine Glasfaseranschlussnetze zukunftssicher. Die Netzbetreiber können ihr VDSL Vectoring Netz jedoch später zu einem vollständigen Glasfaseranschlussnetz weiterentwickeln, wenn die Nachfrage nach besonders hohen Geschwindigkeiten entsprechend zunimmt«, meint WIK-Direktor Neumann.

Das WIK hat mithilfe von Kostenmodellen den Investitionsaufwand für eine bundesweite VDSL Vectoring Plattform abgeschätzt. Dies diente als Grundlage für eine Untersuchung des Investitionswettbewerbs in Deutschland im Auftrag des BREKO (Bundesverband Breitbandkommunikation) Ende letzten Jahres.


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