Heute (11. Juli) endet offiziell der Support für Windows Phone 8.1. Damit erhalten mehr als zwei Drittel der Nutzer von Windows-Smartphones nun keine Updates und Patches mehr.
Mit dem heutigen 11. Juli fallen bei Microsoft wieder zahlreiche Produkte aus dem Support (siehe auch: Microsoft schickt über 40 Produkte in Rente). Während für die meisten dieser Anwendungen mehr als adäquate Nachfolger bereitstehen, muss man im Fall von Windows Phone 8.1 gut drei Jahre nach dessen Erscheinen fast schon von einem Abschied sprechen. Zwar haben nach übereinstimmenden Angaben der Marktforscher wie IDC, Gartner und Netmarketshare nur noch weniger als ein Prozent der Nutzer Smartphones mit Windows-Betriebssystem, für die aber ist das heutige Support-Ende ein handfestes Problem, das künftig die Sicherheit ihrer Geräte und der darauf gespeicherten Daten und Apps gefährdet. Denn anders als ursprünglich angekündigt, unterstützen viele der betroffenen Geräte einen Umstieg auf Windows 10 nicht. Den Zahlen der Analysten zufolge entfallen deshalb zwischen zwei Drittel und drei Viertel der mobilen Windows-Versionen auf das jetzt am Lebensende angelangte Windows Phone 8.1. Unter den Besuchern des Onlineauftritts der CRN sind dies sogar knapp 97 Prozent der mobilen Windows-Nutzer, die insgesamt allerdings auch nur 0,27 Prozent unserer Besucher stellen. Sie alle können nun nur noch darauf hoffen, dass sich Microsoft trotz der ausgelaufenen Verpflichtung und entgegen aller Wahrscheinlichkeit doch noch freiwillig die Arbeit macht und weiterhin wenigstens die größten Sicherheitslücken mit Patches schließt. Deutlich sicherer wäre es für sie allerdings, sich nun endgültig neuere Geräte mit Android, iOS oder Windows 10 anzuschaffen.
Aber auch viele der Nutzer mit Windows-10-fähigen Smartphones dürften derzeit keine uneingeschränkte Freude mehr an ihren Geräten haben. Denn mit dem Ausrollen des Creators Update hat sich die Situation noch einmal verschärft. Microsoft selbst führt genau elf Geräte auf, die offiziell noch von der neuesten Version unterstützt werden. Neben den vier hauseigenen Lumia-Modellen 550, 640(XL), 650 und 950(XL) sind dies das HP Elite x3, Alcatel IDOL 4S und OneTouch Fierce XL, SoftBank 503LV, VAIO Phone Biz, MouseComputer MADOSMA Q601, Trinity NuAns NEO, von denen einige zudem auf dem europäischen Markt nicht vertreten sind. Dona Sarkar, Softwareentwicklerin der Windows and Devices Group, entschuldigte sich deshalb schon bei der Veröffentlichung der Insider-Preview in einem Blogeintrag bei den vielen enttäuschten Nutzern, deren Geräte nun nicht mehr unterstützt werden. Sie begründete den Schritt damit, dass Microsoft auf allen anderen Smartphones vor allem angesichts der gestiegenen Hardwareanforderungen keine »bestmögliche Nutzererfahrung« mehr garantieren könne. Selbstverständliche stehe es den Betroffenen aber frei, das Update »auf eigenes Risiko« dennoch zu installieren.