Immer wieder kommt es beim All-IP-Umstieg der Telekom zu Störungen. Ein enormer Ausfall bei hunderttausenden Kunden gehört dennoch zu den unschönen Ausnahmen.
Viele Telekom-Kunden mussten Sonntag den 19. April viel Geduld beweisen. Zwischen 7:45 und 11:30 Uhr kam es laut diverser Medienberichte zu erheblichen Ausfällen der Sprachtelefonie. Zwischen 100.000 und 200.000 Anschlüsse sollen in diesem Zeitraum betroffen gewesen sein. Entsprechende Kommentare im Telekom-Kundenforum bestätigen den Vorfall und sprechen in Einzelfällen von erheblich längeren Störungen bei der VoIP-Funktionalität. Andere Services sollen allerdings nicht betroffen gewesen sein.
Zwar erklärte schon gestern ein Sprecher über das Telekom-Forum, dass die Probleme behoben seien. Laut dem Portal allestörungen.de kommt es aber deutschlandweit immer noch zu Störungen und einem erhöhten Beschwerdeaufkommen. Grund des massiven Ausfalls soll ein Softwareproblem sein.
Noch im März bekräftigte die Telekom auf einer Presseveranstaltung, dass es zu keiner überdurchschnittlichen Zahl an Problemen bei der Umstellung kommen würde. Lediglich in 0,02 Prozent der Fälle sollen Störungen auftreten. Mit dem jetzigen Vorfall dürfte der Anteil jedoch enorm gestiegen sein.
Und auch aus dem Channel kommen zwiespältige Berichte. Sprechen einige Reseller von problemlosen Migrationen bei ihren Kunden, kommt es laut anderer Fachhändler immer wieder zu Störungen bei Sprachqualität und Internet, bis hin zu Komplettausfällen.
Deutschlandweit stellt der Bonner Netzbetreiber pro Woche im Durchschnitt 60.000 Anschlüsse um. Diese Geschwindigkeit ist auch notwendig, immerhin will die Telekom das komplette Netz bis 2018 auf IP umrüsten. Bei diesem Prozess mangelt es jedoch nicht an Kritik. Sowohl die Qualität als auch die Störungsanfälligkeit stehen immer wieder im Fokus, aber auch die Kundenansprache. Seit vergangenem Jahr versendet das Unternehmen Anschreiben, in denen Kunden zum IP-Wechsel aufgefordert werden, ansonsten droht die Kündigung innerhalb von vier Monaten.