Obwohl die Telekom weniger Geld für ihre dahindümpelnde US-Tochter bekommt, als sie einst gekostet hat, feiert die Börse das Geschäft. Die Telekom-Aktie schoss zum Wochenbeginn zeitweise mehr als 15 Prozent in die Höhe.
Auf den ersten Blick macht die Telekom ein schlechtes Geschäft: 2001 hatte der Bonner Konzern die beiden US-Mobilfunkanbieter Voice Stream und Powertel gekauft und daraus später das Unternehmen T-Mobile USA geschmiedet. Der Kaufpreis lag insgesamt bei rund 40 Milliarden Euro. Ein Jahrzehnt später bekommt der Obermann-Konzern nun von der US-Telefongesellschaft AT&T rund 39 Milliarden Dollar in bar und Aktien, was etwa 28 Milliarden Euro entspricht.
Die Börse beurteilt das scheinbare Verlustgeschäft dennoch positiv: Die Papiere der Deutschen Telekom stiegen zum Wochenbeginn zeitweise um zwölf Prozent. Zum Handelsstart kosteten die Papiere sogar 15,4 Prozent mehr als Ende letzter Woche. Offenbar wird der Deal als klug beurteilt, weil sich T-Mobile USA immer stärker zum »Klotz am Bein« der Telekom entwickelte. Die US-Netzabdeckung war vergleichsweise schlecht, obwohl die Telekom Milliarden in den Ausbau investierte und neue Frequenzen erwarb. Zudem schlossen sich die Konkurrenten auf dem US-Markt zum Teil zusammen, während die Telekom keine Partner fand. Im Zuge des Verkaufs erhält die Telekom jetzt eine Minderheitsbeteiligung am US-Marktführer AT & T und einen Aufsichtsratssitz.