Bereits die Grundkonfiguration genügt für viele Einsatzgebiete. Diese besteht aus einer Passthrough-Regel für verschlüsselte, systemeigene und interaktive TCP-Protokolle. Dann folgt eine simple Auto-Accelerate-Regel für alle anderen TCP-Protokolle.
Die Steelhead-Appliance kann zudem einige Protokolle auf Layer 7 beschleunigen. Dazu gehören unter anderem das MAPI-Protokoll von Outlook und Exchange sowie das eigentlich wenig WAN-taugliche SMB/CIFS. Ergänzend zu den Optimierungsmaßnahmen und der Deduplizierung setzt das Regelwerk noch eine LZ-Kompression der Pakete ein.
Danach legt der Administrator die Endgeräte-Zugänge an und erstellt ein vorkonfiguriertes MSI-Paket für die Client-Installation mit Software-Version 2. Das Setup bestimmt beispielsweise, wie viel Plattenplatz die Mobile-Client-Software für den Pattern-Cache einsetzt und welche Zugriffsrechte der Anwender auf die Software hat.
Einsatzszenario der Steelhead-Lösung von Riverbed
Dabei kann der Verwalter bestimmen, dass die Software für den Anwender unsichtbar auf dem Notebook arbeitet. Andere erhalten ein Tray-Icon und darüber eine informative Statusanzeige zu aktuellen TCP-Verbindungen und den Grad der Beschleunigung.
Für den Test setzt Network Computing ein IBM-Thinkpad-T43p mit Windows XP Professional ein. Den Internet-Zugang übernimmt ein via USB angeschlossenes UMTS-Handy Samsung SGH-i550 mit E-Plus-Datenzugang. Die VPN-Verbindung zum Testnetzwerk baut der Windows-eigene VPN-Client über IPsec auf.
Über den Web-Server des Mobile-Controllers erhält der Test-Client das Installationspaket mit der Steelhead-Software. Nach der Installation reserviert der Client den vorgegebenen Plattenplatz als Pattern-Cache und setzt sich mit dem Management-Server in Verbindung. Von diesem erhält der T43p sein Regelwerk und eine Lizenz.
Riverbed verwendet ein Concurrent-Licensing-Modell. Nur tatsächlich aktive Verbindungen brauchen eine Lizenz, nicht jede brachliegende Installation. Für den Test verbindet sich der mobile Client mit einer SMB-Freigabe im Testnetzwerk. Diese dient als Datenquelle und Ablage für eine Reihe von Office-Dokumenten.
Das erste Laden einer Powerpoint-Präsentation vom CIFS-Laufwerk beansprucht eine halbe Minute. Der erste Transfer muss den Cache noch ohne Optimierung passieren, weil beide Seiten noch keine Patterns im Zwischenspeicher haben. Doch bereits jetzt macht sich die Kompression positiv bemerkbar.
Nach Änderungen an der Präsentation sichert der Tester die neue Version des Dokuments. Dieser Vorgang dauert weniger als eine Sekunde. Nun greift die Deduplizierung ein und nur Bruchteile des PPT passieren tatsächlich den WAN-Link.
Im weiteren Verlauf des Tests kommt es immer seltener zu Wartezeiten. Nur neue, bislang noch nicht transferierte Dateien verzögern die Verbindung. Der Steelhead-Client gibt eine Reduktion des Verkehrs um 60 Prozent an. Der Anwender selbst spürt nach einigem Arbeiten in Office kaum noch Verzögerungen durch das WAN.
Bereits im ersten Test schlägt sich die Steelhead-Mobile-Lösung sehr gut. Die WAN-Acceleration spürt der Anwender bereits relativ früh. Je länger er damit arbeitet, desto effizienter kommt die Deduplizierung zum Einsatz.
Ganz billig ist die Lösung jedoch nicht. Doch die Zeit- und WAN-Transfer-Ersparnis für mobile Arbeiter dürfte bei mittelgroßen und großen Unternehmen relativ schnell die Anschaffungskosten wett machen.
Besonders stark dürfte der Effekt bei Unternehmen zu sehen sein, deren Mitarbeiter im Ausland Datendienste über UMTS/GPRS-Geräte nutzen und dabei rund 50 Prozent Volumen einsparen.
Steelhead Mobile arbeitet auf mobilen Rechnern unter Windows ab Windows 2000. Die Client-Systeme sollten zumindest mit einem Intel-Celeron-Prozessor mit 1,5 GHz oder dem entsprechenden Pendant von AMD ausgestattet sein. Zudem ist ein Festplatten-Platz mindestens 1 GByte vonnöten.
Für Steelhead Mobile bietet Riverbed Lizenzen von 10 bis 50.000 Concurrent-User an.