VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner erhebt schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Telekom die bei den VDSL-Verhandlungen mit den Wettbewerbern einen Konsens zu verhindern versucht. (Wir berichteten)
Telekom führt monatelange VDSL-Verhandlungen mit den Wettbewerbern ad absurdum
„Was die Telekom in ihrer gestrigen Pressemitteilung als "Unterstützung der Wettbewerber beim Infrastrukturausbau" darzustellen versuchte, macht alle Versuche zunichte, auf vertraglicher Basis einen möglichst weitgehenden Konsens zwischen den Marktteilnehmern zu erzielen", sagt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Die Deutsche Telekom (DTAG) hat gestern angekündigt, bei der Bundesnetzagentur einen Antrag auf Entgeltfestlegung für die Nutzung ihrer Kabelkanäle, unbeschalteter Glasfaserstrecken und den Zugang an Multifunktionsgehäusen stellen zu wollen.
„Damit versucht sie, Fakten zu schaffen, die ihr strategische Vorteile im Markt sichern und führt die seit vielen Monaten laufenden Verhandlungen mit den Wettbewerbern ad absurdum", so Grützner. Dabei sollten vor allem die technischen Rahmenbedingungen festgelegt werden, die allen Marktteilnehmern und Investoren gleichermaßen Anreize für den weiteren Breitbandausbau bieten. Die Wettbewerberverbände VATM und der BREKO hatten der Telekom bereits im März einen Vorschlag zu den Rahmenbedingungen vorgestellt. Dieser wurde von der DTAG als durchaus diskussionswürdig betrachtet, und in der nächsten Gesprächsrunde am 20. August 2009 sollte weiter verhandelt werden.
„Durch den jetzt faktischen Abbruch weiterer VDSL-Verhandlungen durch die DTAG werden zahlreiche Unternehmen nun gezwungen sein, ihrerseits Anträge auf eine für sie sinnvolle Zusammenschaltung bei der Bundesnetzagentur einzureichen", betont der VATM-Geschäftsführer.