Funktioniert dieses System im Alltag? Welche Funktionen werden von den Nutzern akzeptiert? Um das herauszufinden, hat das SIM-TD-Projekt rund 120 Fahrzeuge ein halbes Jahr lang auf Autobahnen, Land- und Stadtstraßen in Hessen geschickt. 500 Versuchsfahrer waren rund 1,6 Millionen Kilometer unterwegs. Die "Drehbücher" mit verschiedenen Szenarien des Feldversuchs wurden maßgeblich von Verkehrstechnikern der TU München konzipiert. Sie haben auch die gesammelten Daten ausgewertet - mit einem Volumen von mehr als vier Terabyte. Dabei analysierten die Wissenschaftler nicht nur die tatsächlichen Auswirkungen des Versuchs auf das Verkehrsgeschehen in der Testregion. Sie simulierten außerdem, wie sich der Verkehr entwickeln würde, wenn bestimmte Anteile sämtlicher Fahrzeuge mit dem System ausgestattet wären.
"Der Feldversuch hat eindeutig gezeigt, dass das System zu mehr Sicherheit, Effizienz und Komfort im Straßenverkehr führt", sagt Prof. Fitz Busch vom TUM-Lehrstuhl für Verkehrstechnik. "Aufgrund der Informationen haben die Fahrer Geschwindigkeit und Fahrweise frühzeitiger an die Verkehrslage angepasst. Vor allem in Situationen, in denen versteckte Gefahren lauern, ist der Nutzen der Vernetzung groß."
Beispielsweise könnte mehr als die Hälfte der Unfälle in Kreuzungsbereichen verhindert werden, wären alle Fahrzeuge mit dem simTD-System ausgestattet. Der Assistent weist Fahrer im Stadtverkehr bereits deutlich vor einer Kreuzung auf Fahrzeuge hin, die sich aus der anderen Straße nähern.