Preisaggressives Privatkundengeschäft
Versatel tiefrot
Der Carrier Versatel AG ist im Geschäftsjahr 2010 tiefer in die Verlustzone gerutscht. Während sich das B2B-Geschäft gut entwickelte, sorgte vor allem das Privatkundengeschäft für das tiefrote Konzernergebnis von minus 122 Millionen Euro.
Tiefrote Geschäftszahlen präsentierte jetzt Versatel: Der Umsatz sank um 1,4 Prozent auf 724,7 Millionen Euro. Unter dem Strich sank das Konzernergebnis von minus 42,3 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 122 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach auf minus 79,6 Millionen Euro ein, nach minus 10,1 Millionen Euro im Jahr 2009. Kleiner Lichtblick: Die eigene Umsatz-Prognose von 710 Millionen Euro wurde deutlich übertroffen.
Der Umsatzrückgang ist laut Unternehmen hauptsächlich auf das schwierige DSL-Privatkundengeschäft zurückzuführen. Hier sank die Zahl der Breitband-Verträge 2010 um 9,9 Prozent auf 615.000. Künftig will man in diesem Bereich die Bestandskunden halten, setzt aber angesichts des Preisverfalls nicht auf massive Neukundenaktionen.
Der preisaggressive Wettbewerb sowie die geringen Wachstumsperspektiven im Privatkundengeschäft sorgten dafür, dass sich Versatel im zurückliegenden Geschäftsjahr und auch künftig strategisch auf das B2B-Geschäft fokussiert.
Im Geschäftskunden-Segment stieg der Umsatz 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Millionen Euro auf 209 Milionen Euro. Insbesondere dieVermarktung von IP-VPN-Services wirkte sich hier positiv auf das Wachstum aus. Prozentual wuchs der Umsatz hier im Jahr 2010 um 12 Prozent.
Der Versatel-Vorstandsvorsitzender Alain D. Bandle wertet das positiv: »Die konsequent vorangetriebene Repositionierung von Versatel mit der Konzentration auf das Geschäftskunden-Segment zeigt nachhaltig Erfolge. Damit können wir trotz aller Herausforderungen auf ein gelungenes Jahr des Umbruchs zurückblicken«.
Das größte Umsatzwachstum erzielte Versatel im Geschäftsjahr 2010 im Wholesale-Segment. Insgesamt stieg der Wholesale-Umsatz 2010 gegenüber 2009 um 14 Prozent auf 237 Millionen Euro. Der Umsatz aus der Durchleitung von Sprachvolumina konnte im Jahresvergleich um 33 Millionen Euro auf 159 Millionen Euro verbessert werden.
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