Google Cardboard

VR-Brille zum selber bauen

30. Juni 2014, 11:18 Uhr | Lars Bube
© Google

Virtual Reality für Sparfüchse: Mit dem Projekt »Cardboard« gibt Google jedem die Möglichkeit an die Hand, sich für rund 20 Euro seine eigene VR-Brille zu bauen.

Rund zwei Milliarden US-Dollar hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg für die Übernahme des Herstellers der viel gelobten Virtual-Reality-Brille Oculus Rift / VR ausgegeben. Doch mit einem eigentlich aus Jux entstandenen Projekt könnte Google die mit dem Verkauf der VR-Brillen verbundenen Umsatzerwartungen von Facebook jetzt auf einen Schlag zunichte machen. Denn mit dem zur Google I/O Konferenz veröffentlichten »Cardboard« können sich halbwegs versierte Bastler jetzt für nur knapp 20 Euro eine eigene VR-Brille bauen. Alles, was man dazu braucht ist einen Bogen Pappkarton, ein Stück selbstklebenden Klett-Verschluss, ein paar Gummi-Bänder, zwei Linsen, zwei Magnete und ein Smartphone mit Android 4.1 oder einer aktuelleren Version.

Neben der genauen Bastelanleitung gibt Google auf seiner Cardboard-Webseite auch weitere hilfreiche Tipps. So wird dort beispielsweise ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man als Grundlage auch eine Pizzaschachtel verwenden kann. Google empfiehlt dazu allerdings möglichst eine Extra-Große Pizza zu bestellen. Auch wo es die Magnete für die Lage- und Bewegungsbestimmung und die Linsen zu kaufen gibt, wird dort verraten. Wem die Anleitung von Google samt des Zuschnitts der Pappe und dem Zusammensuchen der Komponenten allerdings zu kompliziert ist, der kann sich bei Anbietern wie Dodo Kits für rund 20 Euro auch entsprechende Komplettsets bestellen.

Die Idee zur Selbstbau-VR-Brille hatten die beiden Google-Angestellten David Coz und Damien Henry aus Paris. In den für eigene Projekte vorgesehenen 20 Prozent ihrer Arbeitszeit hatten sie Anfang des Jahres einen ersten Prototyp entwickelt. Nachdem dieser bei ihren Kollegen auf großes Interesse gestoßen war, hat sich Google dann entschlossen, die Idee auch allgemein zugänglich zu machen und auf seiner I/O-Entwicklerkonferenz entsprechende Bausätze an die Teilnehmer verteilt. Darüber hinaus wurde noch schnell eine passende App entwickelt, die man sich bei Google Play herunterladen kann. Sie erlaubt es derzeit beispielsweise, sich Youtube-Videos anzusehen oder sich auf eine virtuelle Tour das Schloss Versailles zu begeben. Darüber hinaus wurde auch ein Entwicklerkit veröffentlicht, mit dem eigene VR-Funktionen für die Papp-Brille geschrieben werden können. Es dürfte also nicht allzu lange dauern, bis weitere Anwendungen und die ersten Spiele zur Verfügung stehen.

So wird aus einem Stück Pappkarton eine VR-Brille:

Google Cardboard

(Bild: Google)
(Bild: Google)
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