Die Übernahme von Nest durch Google zeigt vor allem eines: Das Smart Home kommt. Dass Google nach anfänglichen eigenen Misserfolgen nun diesen Weg geht, wirft weitere Fragen auf: Welche Strategie verfolgen etablierte Firmen? Und wie lässt sich im Smart Home die Privatsphäre wahren?
--- canonical[http://www.energie-und-technik.de/smart-energy/artikel/104691/] ---»Wir wollen weiter über die vielen ehemals ungeliebten Kleinigkeiten im Haus nachdenken und sie neu erfinden«, sagt Tony Fadell, Mitgründer und CEO von Nest Labs, im Blog von Nest über den Verkauf seines Unternehmens an Google. Genau das hatten Investoren den ehemaligen Apple-Mitarbeitern, die ihre Sporen in der iPod- und iPhone-Entwicklung verdient hatten, durchaus zugetraut. Und Nest Labs blieb hinter den Erwartungen nicht zurück. Dem Unternehmen gelang es, Konsumenten für ihre selbstlernenden, mit dem Internet verbundene Thermostaten zu begeistern und das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden – einschließlich Spaßfaktor. Trotz eines durchaus ansehnlichen Preises verkauften sich die Thermostaten gut. Auch die Rauchmelder bzw. CO-Sensoren stoßen auf große Resonanz. Google hatte schon früh in den Start-up investiert und kennt die Firma genau. Nach einem Misserfolg vor einigen Jahren, über das Metering in das Smart Home vorzudringen, hat sich Google entschieden, über diesen Weg Zugang ins intelligente Heim zu finden.
--- forum[x] ---Das ist sicherlich keine schlechte Idee und wenn die im Blog verbreitete Begeisterung der Nest-Mitarbeiter für Google anhält und Google das Versprechen hält, die Marke eigenständig weiter zu führen und den neuen Mitarbeitern ihre gewohnte Selbständigkeit nicht zu beschneiden, dann spricht vieles dafür, dass der Einstieg Googles ins Smart Home diesmal erfolgreicher ausfällt als beim ersten Versuch.
Interessant ist auch, dass es einem Start-up und Außenseiter gelungen ist, die Verbraucher für den Einstieg ins Smart Home zu begeistern. Auch hierzulande gibt es Beispiele für solche Start-ups, die zwar von Investoren nicht so spendabel ausgestattet werden wie Nest, aber deren Ideen durchaus schon für Aufsehen gesorgt haben. Da dürfte es interessant werden, zu sehen, wie sich die etablierten Hersteller rund um die Haus-und Automatisierungstechnik im Angesicht des Vordringens des Smart Home verhalten werden.
Denn eines zeigt die Übernahme deutlich: anders als in der Vergangenheit wird über Smart Home nicht mehr nur geredet – es geschieht etwas. Nicht nur Start-ups kümmern sich jetzt verstärkt um diesen Markt. Die Telekom hat in Deutschland die Qivicon-Plattform ins Leben gerufen, Bosch (mit ABB (einschließlich Tochter Busch Jäger), Cisco und LG) hat eine globale Plattform gegründet und zuletzt hat Samsung mit Samsung Smart Home auf der CES ebenfalls eine Initiative gebildet, die künftig Drittherstellern offen stehen soll und die weit über Entertainment und Hausgeräte hinaus gehen und beispielsweise Energiemanagement und Sicherheit umfassen soll.